Die Ausstellung „Berlin Transit" zeigte verschiedene Aspekte der Lebenswelten jüdischer Migranten auf ihrer Zwischenstation im Berlin der 1920er Jahre. Um ein solch komplexes und fast vergessenes Thema der Zwischenkriegszeit nachvollziehbar zu machen, entwickelte das Büro chezweitz klare szenografische Leitlinien. Die Umsetzung des Themas war räumlich einerseits von einer dezidierten Hell-Dunkel-Dramaturgie bestimmt und hatte sich zum anderen in den Räumen auf jeweils nur eine Exponatgattung konzentriert.
Kernstück der Ausstellung war der Transitraum mit einer raumbeherrschenden, 24 Meter langen Filminstallation, die das Büro chezweitz in Zusammenarbeit mit Video Noir extra für diese Ausstellung konzipierte und realisierte. Sie zeigte Berlin als eine für die Ankommenden fremde Welt. Die historischen Fotografien wurden zu einem filmischen Band verwoben, in dem Gebäude und Menschen als Ankerpunkte auftauchten und verschwanden. Hinter der Installation wurden die Bilder einer präzisen Medienanalyse unterzogen. Vermeintlich harmlose Bilder entpuppten sich dort zum Beispiel als Bilder, die im polizeilichen Auftrag aufgenommen wurden, um das Leben im jüdischen Scheunenviertel zu überwachen.
In nächtlichem Zwielicht präsentierte sich dann ein wesentlicher Wirtschaftszweig des Scheunenviertels in einem schaufensterartigen Glaskubus: die Buchproduktion.
Der teilweise durch Tageslicht hellleuchtende Salon war dem Hab und Gut einer Charlottenburger Familie gewidmet. All die Haushaltsinsignien einer reichen, gründerzeitlich eingerichteten Familie wurden inventarisierend präsentiert. Ein kaum merklicher aber effektvoller Bestandteil dieser künstlichen Ausstellungssituation war der offen gelassene Parkettboden, der eine wohlhabende Bürgerlichkeit evozierte.
In einem nur schwach beleuchteten ovalen Audioraum konnten die Besucher nun ohne Kopfhörer in Einzelnischen gelesenen Erinnerungen sowie Stimmen und Musik aus dieser Zeit ungestört lauschen. In den visuell offenen audiotechnisch aber geschlossenen Nischen wurden die jeweiligen Hörer einzeln beleuchtet und so selber wiederum zu einem Teil der Ausstellung.
Der letzte Raum, wieder von Tageslicht erhellt, zeigte den Bezug nach außen. Wo waren die Orte der damaligen Migration, wie sehen sie heute aus? Postkarten, auf denen die alten Orte abgebildet, auf der Rückseite aber mit der heutigen Adresse versehen waren, konnten die Besucher mitnehmen und so selbst in der Stadt nach den Spuren des Transitortes Berlin der 1920er Jahre suchen.
Kernstück der Ausstellung war der Transitraum mit einer raumbeherrschenden, 24 Meter langen Filminstallation, die das Büro chezweitz in Zusammenarbeit mit Video Noir extra für diese Ausstellung konzipierte und realisierte. Sie zeigte Berlin als eine für die Ankommenden fremde Welt. Die historischen Fotografien wurden zu einem filmischen Band verwoben, in dem Gebäude und Menschen als Ankerpunkte auftauchten und verschwanden. Hinter der Installation wurden die Bilder einer präzisen Medienanalyse unterzogen. Vermeintlich harmlose Bilder entpuppten sich dort zum Beispiel als Bilder, die im polizeilichen Auftrag aufgenommen wurden, um das Leben im jüdischen Scheunenviertel zu überwachen.
In nächtlichem Zwielicht präsentierte sich dann ein wesentlicher Wirtschaftszweig des Scheunenviertels in einem schaufensterartigen Glaskubus: die Buchproduktion.
Der teilweise durch Tageslicht hellleuchtende Salon war dem Hab und Gut einer Charlottenburger Familie gewidmet. All die Haushaltsinsignien einer reichen, gründerzeitlich eingerichteten Familie wurden inventarisierend präsentiert. Ein kaum merklicher aber effektvoller Bestandteil dieser künstlichen Ausstellungssituation war der offen gelassene Parkettboden, der eine wohlhabende Bürgerlichkeit evozierte.
In einem nur schwach beleuchteten ovalen Audioraum konnten die Besucher nun ohne Kopfhörer in Einzelnischen gelesenen Erinnerungen sowie Stimmen und Musik aus dieser Zeit ungestört lauschen. In den visuell offenen audiotechnisch aber geschlossenen Nischen wurden die jeweiligen Hörer einzeln beleuchtet und so selber wiederum zu einem Teil der Ausstellung.
Der letzte Raum, wieder von Tageslicht erhellt, zeigte den Bezug nach außen. Wo waren die Orte der damaligen Migration, wie sehen sie heute aus? Postkarten, auf denen die alten Orte abgebildet, auf der Rückseite aber mit der heutigen Adresse versehen waren, konnten die Besucher mitnehmen und so selbst in der Stadt nach den Spuren des Transitortes Berlin der 1920er Jahre suchen.
Berlin Transit
Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren
Jüdisches Museum Berlin
23.03.-15.07.2012
Kuratoren
Inka Bertz, Miriam Goldmann, Maren Krüger, Leonore Maier, Ann-Katrin Saß, Fabian Schnedler
Szenografie
chezweitz & partner,
Detlef Weitz mit Sabine Wirth, Rose Epple, Isabel Prugger, Henrike Uthe
Projektkoordination
Luisa Krüger
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Medienarchitektur,
Außendarstellung,
Drucksachen,
Buchgestaltung
Fotos
Volker Kreidler
Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren
Jüdisches Museum Berlin
23.03.-15.07.2012
Kuratoren
Inka Bertz, Miriam Goldmann, Maren Krüger, Leonore Maier, Ann-Katrin Saß, Fabian Schnedler
Szenografie
chezweitz & partner,
Detlef Weitz mit Sabine Wirth, Rose Epple, Isabel Prugger, Henrike Uthe
Projektkoordination
Luisa Krüger
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Medienarchitektur,
Außendarstellung,
Drucksachen,
Buchgestaltung
Fotos
Volker Kreidler