„Die Erde ist kleiner geworden, weil wir sie heute zehn Mal schneller umrunden können als noch vor 100 Jahren”, schrieb Jules Verne in seinem Bestseller „In 80 Tagen um die Welt“. Der französische Schriftsteller teilte eine im ausgehenden 19. Jahrhundert weit verbreitete Weltsicht. Damals ließen Eisenbahnen, Postdampfer und Telegrafen die Welt rasant zusammenschrumpfen und legten den Grundstein für unsere heutige schnelle Datenwelt.
Die Szenografie der Ausstellung lässt den Plot des Romans spielerisch und assoziativ aufleben – vom Ausgangspunkt des Salons im Londoner „Reform Club“ über zahlreiche Stationen rund um die Welt bis zur Rückkehr in unsere Gegenwart, dem digitalen Zeitalter der weltweiten Vernetzung im 21. Jahrhundert.
Das Entrée der Ausstellung bildet der Salon, ein „Herrenzimmer“ nach dem Vorbild des Londoner „Reform Club“, in dem sich die Geschichte von Foggs Wettlauf um die Welt entzündet. Der Salon lässt den gesellschaftlichen Horizont um 1872 aufscheinen: Die Lektüre von Zeitungen, frühen Illustrierten und Berichten von Weltreisenden ließen die Clubgänger teilhaben an der globalen Erschließung der Welt.
Das Zentrum des Salons bilden die stilisierten Schreibtische der beiden Protagonisten Heinrich von Stephan und Jules Verne. Neben verschiedenen anderen Exponaten lässt der originale Globus Jules Vernes mit einer vom Autor handschriftlich markierten Reiseroute den Geist der Zeit aufleben.
Im zweiten Teil der Ausstellung flanieren die Besucher auf den Spuren Phileas Foggs in acht Etappen und vorbei an 80 Dingen „um die Welt“. Der Rundgang als Erkundung des globalen 19. Jahrhunderts führt von London über Paris, Suez, Bombay, Hongkong, Yokohama und San Francisco bis nach New York und von dort zurück zum Ausgangs- punkt. Jede Station des Romans wird mit Objekten der Museumssammlung und wichtigen Themen der Zeit verflochten. Ein kurzer Abstecher führt nach „Deutsch- Ostafrika“ und damit in die deutsche Kolonialgeschichte und die Verstrickung der Reichspost. Flankiert wird die Reise von einem überdimensionalen Fesselballon, der sich gleichsam startbereit in den Ausstellungsraum schiebt. Als feste Größe in der Vorstellungswelt des Verne ́schen Bestsellers dient er im wahrsten Sinne als Projektionsfläche, auf der ausgewählte Dinge und Orte ihre Schatten werfen, sich verselbständigen, verschränken und in tanzenden Chimären auflösen.
Die vielfältigen neuen Netze, die sich um 1872 über den Globus legten, veränderten das Bild von der Welt und deren Wahrnehmung. Seit der Weltumrundung Phileas Foggs sind diese ins Uferlose gewachsen. Vom „Internet des Viktorianischen Zeitalters“, dem seinerzeit bahnbrechenden weltumspannenden Telegrafenverkehr, geht es daher „zurück in die Zukunft“ der globalen Vernetzung unserer Zeit, vom Londoner Salon des 19. Jahrhunderts in die Cyberlounge. Hier steht die Frage nach den Kontinuitäten der Weltumrundungsfaszination, nach globaler Vernetzung und Formen der Welterfahrung in der heutigen Zeit im Mittelpunkt. Wie schnell umrunden heute Menschen, Waren und Informationen den Globus? Wie dicht sind die Netze von Verkehr und Kommunikation – gibt es eigentlich noch blinde Flecken? Und wie lernen wir die Welt überhaupt kennen? Als Armchair- oder Real-Life-Traveller? Mit dem Finger auf der Landkarte? Mit der Fernbedienung in der Hand? In 80 Klicks um die Welt?
Welche Möglichkeiten sich dem Weltreisenden von heute eröffnen, führt eine Auswahl moderner Geoinformationsanwendungen vor Augen. Der in Kooperation mit Esri Deutschland entstandene Ausstellungsbereich lädt unter anderem dazu ein, eine digitale Weltkarte interaktiv mit Hilfe von Gesten zu erkunden oder im Urban Observatory inter- nationale Großstädte im Wandel der Zeit unter die Lupe zu nehmen.
Die Szenografie der Ausstellung lässt den Plot des Romans spielerisch und assoziativ aufleben – vom Ausgangspunkt des Salons im Londoner „Reform Club“ über zahlreiche Stationen rund um die Welt bis zur Rückkehr in unsere Gegenwart, dem digitalen Zeitalter der weltweiten Vernetzung im 21. Jahrhundert.
Das Entrée der Ausstellung bildet der Salon, ein „Herrenzimmer“ nach dem Vorbild des Londoner „Reform Club“, in dem sich die Geschichte von Foggs Wettlauf um die Welt entzündet. Der Salon lässt den gesellschaftlichen Horizont um 1872 aufscheinen: Die Lektüre von Zeitungen, frühen Illustrierten und Berichten von Weltreisenden ließen die Clubgänger teilhaben an der globalen Erschließung der Welt.
Das Zentrum des Salons bilden die stilisierten Schreibtische der beiden Protagonisten Heinrich von Stephan und Jules Verne. Neben verschiedenen anderen Exponaten lässt der originale Globus Jules Vernes mit einer vom Autor handschriftlich markierten Reiseroute den Geist der Zeit aufleben.
Im zweiten Teil der Ausstellung flanieren die Besucher auf den Spuren Phileas Foggs in acht Etappen und vorbei an 80 Dingen „um die Welt“. Der Rundgang als Erkundung des globalen 19. Jahrhunderts führt von London über Paris, Suez, Bombay, Hongkong, Yokohama und San Francisco bis nach New York und von dort zurück zum Ausgangs- punkt. Jede Station des Romans wird mit Objekten der Museumssammlung und wichtigen Themen der Zeit verflochten. Ein kurzer Abstecher führt nach „Deutsch- Ostafrika“ und damit in die deutsche Kolonialgeschichte und die Verstrickung der Reichspost. Flankiert wird die Reise von einem überdimensionalen Fesselballon, der sich gleichsam startbereit in den Ausstellungsraum schiebt. Als feste Größe in der Vorstellungswelt des Verne ́schen Bestsellers dient er im wahrsten Sinne als Projektionsfläche, auf der ausgewählte Dinge und Orte ihre Schatten werfen, sich verselbständigen, verschränken und in tanzenden Chimären auflösen.
Die vielfältigen neuen Netze, die sich um 1872 über den Globus legten, veränderten das Bild von der Welt und deren Wahrnehmung. Seit der Weltumrundung Phileas Foggs sind diese ins Uferlose gewachsen. Vom „Internet des Viktorianischen Zeitalters“, dem seinerzeit bahnbrechenden weltumspannenden Telegrafenverkehr, geht es daher „zurück in die Zukunft“ der globalen Vernetzung unserer Zeit, vom Londoner Salon des 19. Jahrhunderts in die Cyberlounge. Hier steht die Frage nach den Kontinuitäten der Weltumrundungsfaszination, nach globaler Vernetzung und Formen der Welterfahrung in der heutigen Zeit im Mittelpunkt. Wie schnell umrunden heute Menschen, Waren und Informationen den Globus? Wie dicht sind die Netze von Verkehr und Kommunikation – gibt es eigentlich noch blinde Flecken? Und wie lernen wir die Welt überhaupt kennen? Als Armchair- oder Real-Life-Traveller? Mit dem Finger auf der Landkarte? Mit der Fernbedienung in der Hand? In 80 Klicks um die Welt?
Welche Möglichkeiten sich dem Weltreisenden von heute eröffnen, führt eine Auswahl moderner Geoinformationsanwendungen vor Augen. Der in Kooperation mit Esri Deutschland entstandene Ausstellungsbereich lädt unter anderem dazu ein, eine digitale Weltkarte interaktiv mit Hilfe von Gesten zu erkunden oder im Urban Observatory inter- nationale Großstädte im Wandel der Zeit unter die Lupe zu nehmen.
In 80 Dingen um die Welt
Der Jules Verne Code
Museum für Kommunikation, Berlin
26.09.2014 – 22.02.2015
Museum für Kommunikation, Frankfurt
26.03.2015 – 30.08.2015
Szenografie
chezweitz GmbH,
Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz
mit Franziska Paul (Architektur) und Johannes Bögle (Grafik)
Kuratoren
Dr. Joachim Baur, Die Exponauten. Ausstellungen et cetera, Berlin
Dr. Manuel Gogos, Agentur für Geistige Gastarbeit, Bonn
Projektkoordination
Luisa Krüger und Tanja Wehking
Projektleitung
Dr. Oliver Götze
Wissenschaftliche Mitarbeit
Daniel Ebert und Conrad Mücke
Ausstellungsorganisation
Daniel Ebert, Veit Lemmrich, Conrad Mücke und Katharina Schillinger
Ausstellungsbau
D4 Projekt GmbH, Berlin
kubix gmbh, Berlin
Ausstellungsgrafik
Johannes Bögle und Katrin Lieber
Grafikproduktion
Druckservice Schellenberg GmbH
Audioproduktion
David Ford, Berlin
Geoinformationssystem
Esri Deutschland GmbH
Der Jules Verne Code
Museum für Kommunikation, Berlin
26.09.2014 – 22.02.2015
Museum für Kommunikation, Frankfurt
26.03.2015 – 30.08.2015
Szenografie
chezweitz GmbH,
Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz
mit Franziska Paul (Architektur) und Johannes Bögle (Grafik)
Kuratoren
Dr. Joachim Baur, Die Exponauten. Ausstellungen et cetera, Berlin
Dr. Manuel Gogos, Agentur für Geistige Gastarbeit, Bonn
Projektkoordination
Luisa Krüger und Tanja Wehking
Projektleitung
Dr. Oliver Götze
Wissenschaftliche Mitarbeit
Daniel Ebert und Conrad Mücke
Ausstellungsorganisation
Daniel Ebert, Veit Lemmrich, Conrad Mücke und Katharina Schillinger
Ausstellungsbau
D4 Projekt GmbH, Berlin
kubix gmbh, Berlin
Ausstellungsgrafik
Johannes Bögle und Katrin Lieber
Grafikproduktion
Druckservice Schellenberg GmbH
Audioproduktion
David Ford, Berlin
Geoinformationssystem
Esri Deutschland GmbH