Im Januar 2018 beginnt chezweitz zusammen mit den Kurator*innen und Projekt-Partner*innen mit der Konzeption der neuen Sammlungspräsentation für das Bauhaus Museum Dessau. Nun erreicht das Bauhaus-Jahr 2019 mit der Eröffnung für uns seinen Höhepunkt. „Versuchsstätte Bauhaus“ ist der paradigmatische Titel der Ausstellung, die vor allem den Geist der Bildungsstätte und eines Experimentierraums subsumiert, der weltweit Einfluss auf alle Gebieten der freien und angewandten Kunst und Architektur nahm und nimmt.
Der Weg zur Gestaltung dieser wichtigen Exposition begann mit der großen Frage, die sich chezweitz und das Kurator*innen-Team um Regina Bittner und Dorothée Brill stellten: Wie kann man den Geist des Experimentierens in einer Ausstellung lebendig in Szene setzen?
Bereits im Nordraum zeigt sich die Radikalität der Bauhausexperimente mit großer Kraft. Ein schwebender Denk- und Experiment-Raum aus leichten, geschichteten Membranen und durchlässigen Lochblechen birgt die experimentellen Objekte und Fragestellungen des Bauhauses bei seiner Eröffnung 1926 in Dessau. Die Szenografie entlockt den Exponaten erneut Zauber und Irritation des Neuartigen und kontrastiert diese im Kontext der häufig öffentlich diffamierenden Äußerungen und Widerstände.
In der Zentralen Ausstellungshalle begegnet uns ein einmaliges, kuratorisch-gestalterisches Triptychon: Schule – Lehrer/Schüler – Fabrik.
Den Zentraler Körper bildet hier die „Horizont Fabrik“, eine leuchtend farbige, modulare Struktur, die als zentrale Achse mit großer skulpturaler Kraft die 50 m lange Blackbox des Museums in das Kraftfeld der Dessauer Schule transformiert. Das vor der Wand schwebende, weiße Grundlagenband spannt das Feld der wechselseitigen Beziehungen von Lehrern, Schülern und Schule im Raum auf. Die dialogisch konzipierten Lehrer-Schüler-Tische rhythmisieren den Raum zwischen Grundlagen und Horizont Fabrik. Auch auf ihren fein gestalteten Displays zeigt sich die besondere Qualität der Dessauer Sammlung, die in großer Vielfalt für die Besucher ausgebreitet wird. Das Leben und Wirken innerhalb der Dessauer Schule wir in diesem Dreiklang eindrücklich erlebbar.
Der abschließende Südraum des Museums stellt den Sammlungsankauf von 1976 ins räumliche kuratorische Zentrum. Ein Raumvolumen aus transparenten farbigen Wänden eröffnet den Blick der Besucher*in auf schlanke, zwischen Boden und Decke gespannte weiße Wandstelen, die jenen Ankauf ausstellen und den Schritt in die Dessauer Musealisierung des Bauhauses verdeutlichen. Entlang der farbig filternden Wände erlebt der/die Besucher*in die aktive Rezeptionsgeschichte und Vernetzung der Bauhäusler bis in die heutige Zeit. Die Filter werden zum Sinnbild für die unterschiedlichen, zeitlich gebundenen Blicke auf das Bauhaus.
DAS BAUHAUS MUSEUM DESSAU WIRD MUSEUM DES JAHRES 2020
wir freuen uns sehr, dass das Bauhaus Museum in Dessau mit der von uns gestalteten Sammlungspräsentation von dem AICA Deutschland e.V. (Association Internationale des Critiques d’Art) und seinen Kunstkritikern zum Museum des Jahres 2020 gekürt worden ist. Und es ehrt uns über die Maßen, dass wir als Szenografiebüro ein entscheidender Teil dieses einmaligen Projektes und seines Erfolges sein dürfen.
Die Jury begründet ihre Entscheidung neben der „kulturellen Wiederbelebung“ der im 2. Weltkrieg stark zerstörten Innenstadt vor allem auch mit der neuartigen Ausstellungskonzeption. Nicht allein die bekannten Bauhaus-Ikonen werden erneut in das Zentrum gestellt, sondern die Genese der Idee des Bauhauses rückt in den Vordergrund. Sie wird unter anderem anhand des Verhältnisses zwischen Lehrer und Schüler gezeigt und somit der Schul- und Lehrcharakter des Bauhauses betont, in dem die kreative Kraft des Schaffens lag. Die Arbeiten der Studierenden geben den Blick frei auf das intellektuelle Innenleben und die handwerkliche Vielfalt der Hochschule. „Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung als Titel der musealen Dauerausstellung bringt dies auf den Punkt“, heißt es in der Mitteilung der Jury.
Der Weg zur Gestaltung dieser wichtigen Exposition begann mit der großen Frage, die sich chezweitz und das Kurator*innen-Team um Regina Bittner und Dorothée Brill stellten: Wie kann man den Geist des Experimentierens in einer Ausstellung lebendig in Szene setzen?
Bereits im Nordraum zeigt sich die Radikalität der Bauhausexperimente mit großer Kraft. Ein schwebender Denk- und Experiment-Raum aus leichten, geschichteten Membranen und durchlässigen Lochblechen birgt die experimentellen Objekte und Fragestellungen des Bauhauses bei seiner Eröffnung 1926 in Dessau. Die Szenografie entlockt den Exponaten erneut Zauber und Irritation des Neuartigen und kontrastiert diese im Kontext der häufig öffentlich diffamierenden Äußerungen und Widerstände.
In der Zentralen Ausstellungshalle begegnet uns ein einmaliges, kuratorisch-gestalterisches Triptychon: Schule – Lehrer/Schüler – Fabrik.
Den Zentraler Körper bildet hier die „Horizont Fabrik“, eine leuchtend farbige, modulare Struktur, die als zentrale Achse mit großer skulpturaler Kraft die 50 m lange Blackbox des Museums in das Kraftfeld der Dessauer Schule transformiert. Das vor der Wand schwebende, weiße Grundlagenband spannt das Feld der wechselseitigen Beziehungen von Lehrern, Schülern und Schule im Raum auf. Die dialogisch konzipierten Lehrer-Schüler-Tische rhythmisieren den Raum zwischen Grundlagen und Horizont Fabrik. Auch auf ihren fein gestalteten Displays zeigt sich die besondere Qualität der Dessauer Sammlung, die in großer Vielfalt für die Besucher ausgebreitet wird. Das Leben und Wirken innerhalb der Dessauer Schule wir in diesem Dreiklang eindrücklich erlebbar.
Der abschließende Südraum des Museums stellt den Sammlungsankauf von 1976 ins räumliche kuratorische Zentrum. Ein Raumvolumen aus transparenten farbigen Wänden eröffnet den Blick der Besucher*in auf schlanke, zwischen Boden und Decke gespannte weiße Wandstelen, die jenen Ankauf ausstellen und den Schritt in die Dessauer Musealisierung des Bauhauses verdeutlichen. Entlang der farbig filternden Wände erlebt der/die Besucher*in die aktive Rezeptionsgeschichte und Vernetzung der Bauhäusler bis in die heutige Zeit. Die Filter werden zum Sinnbild für die unterschiedlichen, zeitlich gebundenen Blicke auf das Bauhaus.
DAS BAUHAUS MUSEUM DESSAU WIRD MUSEUM DES JAHRES 2020
wir freuen uns sehr, dass das Bauhaus Museum in Dessau mit der von uns gestalteten Sammlungspräsentation von dem AICA Deutschland e.V. (Association Internationale des Critiques d’Art) und seinen Kunstkritikern zum Museum des Jahres 2020 gekürt worden ist. Und es ehrt uns über die Maßen, dass wir als Szenografiebüro ein entscheidender Teil dieses einmaligen Projektes und seines Erfolges sein dürfen.
Die Jury begründet ihre Entscheidung neben der „kulturellen Wiederbelebung“ der im 2. Weltkrieg stark zerstörten Innenstadt vor allem auch mit der neuartigen Ausstellungskonzeption. Nicht allein die bekannten Bauhaus-Ikonen werden erneut in das Zentrum gestellt, sondern die Genese der Idee des Bauhauses rückt in den Vordergrund. Sie wird unter anderem anhand des Verhältnisses zwischen Lehrer und Schüler gezeigt und somit der Schul- und Lehrcharakter des Bauhauses betont, in dem die kreative Kraft des Schaffens lag. Die Arbeiten der Studierenden geben den Blick frei auf das intellektuelle Innenleben und die handwerkliche Vielfalt der Hochschule. „Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung als Titel der musealen Dauerausstellung bringt dies auf den Punkt“, heißt es in der Mitteilung der Jury.
Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung
Bauhaus Museum Dessau
Eröffnung 8. September 2019
Szenografie
chezweitz GmbH, Berlin
Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz mit Ines Linder, Alexander Butz, Hans Hagemeister, Johannes Bögle, Anja Rausch, Christoph Bruns, Anais Ourtuquin
Stiftung Bauhaus Dessau
Dr. Claudia Perren (Direktorin und Vorstand)
Clarissa Seidel (Projektkoordination)
Kuratoren
Dr. Regina Bittner
Dr. Dorothée Brill
Wolfgang Thöner
Sammlungsarchiv
Lutz Schöbe
Dr. Silvia Ziegner
Christin Irrgang
Rüdiger Messerschmidt
Lichtplanung
ENVUE HOMBURG LICHT GmbH, Berlin
Medienplanung
Rolf Schmidt, Berlin
Fotos
Alexander Butz
Bauhaus Museum Dessau
Eröffnung 8. September 2019
Szenografie
chezweitz GmbH, Berlin
Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz mit Ines Linder, Alexander Butz, Hans Hagemeister, Johannes Bögle, Anja Rausch, Christoph Bruns, Anais Ourtuquin
Stiftung Bauhaus Dessau
Dr. Claudia Perren (Direktorin und Vorstand)
Clarissa Seidel (Projektkoordination)
Kuratoren
Dr. Regina Bittner
Dr. Dorothée Brill
Wolfgang Thöner
Sammlungsarchiv
Lutz Schöbe
Dr. Silvia Ziegner
Christin Irrgang
Rüdiger Messerschmidt
Lichtplanung
ENVUE HOMBURG LICHT GmbH, Berlin
Medienplanung
Rolf Schmidt, Berlin
Fotos
Alexander Butz