Leere in den Städten ist mehr als nur ein räumliches Phänomen, es ist vor allem ein emotionales, eines der Empfindung. Die Weite eines Platzes kann befreiend und schön wirken, eine Verkehrsschneise trotz Lärm und Bewegung dagegen unbelebt und öde. Die Qualität leerer Orte hängt von ihrer Gestalt ab, vor allem aber von ihrer Funktion im Stadtkörper und von dem hier Erlebten, das im kollektiven Gedächtnis der Bürger gespeichert ist. Im Rahmen des Halberstädter Projekts der IBA Stadtumbau 2010 „Kultivierung der Leere“ untersuchte chezweitz diese verschiedenen Qualitäten von Leere in der Stadt. In Halberstadt wurden so vergessene und übersehene Orte des urbanen Raumes zu einem „Trainingspfad des Sehens“ verknüpft, auf dem die spezifischen Situationen urbaner Leere erkundet und miteinander verglichen werden konnten. Die Freiräume wurden mit Hilfe von einfachen und vertrauten, aber ungewöhnlich angeordneten Gegenständen, Markierungselementen und längerfristig installierten Seh-Instrumenten aus den eingespielten Wahrnehmungsmustern herausgelöst. Auf diese Weise visuell wieder aktiviert, stellten die leeren Orte Fragen an die Bewohner und Besucher der Stadt: Was für eine Situation liegt hier vor? Wie verhalte ich mich im Alltag zu ihr? Welche Potentiale und Atmosphären dieses Ortes würde ich mir verstärkt/verändert wünschen? So fanden diese Orte über diesen Umweg wieder in das öffentliche, urbane Leben zurück.
Der Halberstädter Abtshof, eine ehemals dicht bebautes, heute brachliegendes Gelände in der Mitte der Altstadt wurde mit Hilfe einer Installation aus blinkenden Baulampen und Kreidemarkierungen in einen quasi erregten Vermessungszustand versetzt, der anstelle seiner sonst wenig urbanen Nutzung als Parkfläche und Müllabstellplatz nun zu einem großen belebten Fragezeichen der Stadt wurde. Aktionen wie Vorlese-, Film- und Klangpicknicke auf dem leergeräumten Abtshof ermöglichten es den Bürgern, sich aktiv auf eine virtuelle Entdeckungsreise durch die Leere zu machen.
Für die Halberstädter bedeuteten diese neuen Trainingsperspektiven, Potentiale ihrer Stadt sehen zu lernen und auf lange Sicht ihre Belebung zu erörtern. Durch die vielen begleitenden Kleinstpublikationen, wie die blauen Aufgabenbriefe- und karten, hatten sie überdies die Möglichkeit einer erweiterten, individuellen Erkundung ihrer Stadt.
In der Abschlussausstellung im leerstehenden, historischen Schwimmbad Halberstadt wurden die Besucher noch einmal in philosophischer und historischer Weise sowie durch mediale und künstlerische Strategien mit der Leere konfrontiert.
Im Zentrum der Ausstellung öffnete eine raumgreifende Videoinstallation Fenster auf das breite Spektrum an räumlichen, sozialen, sinnlichen und emotionalen Eigenschaften von Leere.
Der Halberstädter Abtshof, eine ehemals dicht bebautes, heute brachliegendes Gelände in der Mitte der Altstadt wurde mit Hilfe einer Installation aus blinkenden Baulampen und Kreidemarkierungen in einen quasi erregten Vermessungszustand versetzt, der anstelle seiner sonst wenig urbanen Nutzung als Parkfläche und Müllabstellplatz nun zu einem großen belebten Fragezeichen der Stadt wurde. Aktionen wie Vorlese-, Film- und Klangpicknicke auf dem leergeräumten Abtshof ermöglichten es den Bürgern, sich aktiv auf eine virtuelle Entdeckungsreise durch die Leere zu machen.
Für die Halberstädter bedeuteten diese neuen Trainingsperspektiven, Potentiale ihrer Stadt sehen zu lernen und auf lange Sicht ihre Belebung zu erörtern. Durch die vielen begleitenden Kleinstpublikationen, wie die blauen Aufgabenbriefe- und karten, hatten sie überdies die Möglichkeit einer erweiterten, individuellen Erkundung ihrer Stadt.
In der Abschlussausstellung im leerstehenden, historischen Schwimmbad Halberstadt wurden die Besucher noch einmal in philosophischer und historischer Weise sowie durch mediale und künstlerische Strategien mit der Leere konfrontiert.
Im Zentrum der Ausstellung öffnete eine raumgreifende Videoinstallation Fenster auf das breite Spektrum an räumlichen, sozialen, sinnlichen und emotionalen Eigenschaften von Leere.
Entdecke die L ere!
In der ehemaligen Städtischen Badeanstalt, Bödcherstraße 2, Halberstadt
14.04. - 10.10.2010
Konzeption
Martin Peschken und Detlef Weitz im Auftrag der Stadt Halberstadt und in Kooperation mit Sonja Beeck (IBA-Büro IBA Stadtumbau 2010)
Kurator
Martin Peschken
Koordination Halberstadt
Stephanie Rudel, Siegrun Ruprecht, Sabine Moczko, Inge Melzer, Jens Klaus
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Natalia Göllner, Hans Hagemeister, Michael Kunter, Isabel Prugger, Henrike Uthe
Videoinstallation
Detlef Weitz, Natalia Göllner, Henrike Uthe mit Daniel Dorsch, Rose Epple, Marc Horstmann
Leistung
Medieninstallation,
Medienarchitektur,
Außendarstellung,
Urbane Intervention
Fotos
Natalia Göllner,
Isabel Prugger,
Henrik Strömberg
In der ehemaligen Städtischen Badeanstalt, Bödcherstraße 2, Halberstadt
14.04. - 10.10.2010
Konzeption
Martin Peschken und Detlef Weitz im Auftrag der Stadt Halberstadt und in Kooperation mit Sonja Beeck (IBA-Büro IBA Stadtumbau 2010)
Kurator
Martin Peschken
Koordination Halberstadt
Stephanie Rudel, Siegrun Ruprecht, Sabine Moczko, Inge Melzer, Jens Klaus
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Natalia Göllner, Hans Hagemeister, Michael Kunter, Isabel Prugger, Henrike Uthe
Videoinstallation
Detlef Weitz, Natalia Göllner, Henrike Uthe mit Daniel Dorsch, Rose Epple, Marc Horstmann
Leistung
Medieninstallation,
Medienarchitektur,
Außendarstellung,
Urbane Intervention
Fotos
Natalia Göllner,
Isabel Prugger,
Henrik Strömberg