Allan Kaprow, einer der Begründer der Performancekunst und selbsterklärter „Non-Artist“, hatte weder an der Musealisierung seiner Arbeiten Interesse, noch an einer klassischen Retrospektive. Statt eines Mausoleums für zeitlose Werke samt ihrer Kontemplation schwebte ihm das Museum als „educational institute“ vor, als eine Agentur, in der Handlung und Interaktion im Mittelpunkt stehen. Eine Retrospektive seiner künstlerischen Arbeit muss, soll sie deren Intention nicht verraten, zugleich als Prospektive angelegt sein. Zahlreiche Happenings wurden daher als Neuinszenierungen realisiert. Der ephemere, prozesshafte Charakter von Kaprows Arbeit wurde als Hybrid von Archiv und (Gedanken-)Werkstatt ausgestellt.
Die berühmten Kaprow „scores“ – die Partituren oder Handlungsanweisungen für die Aktionen – lagen in der Ausstellung als Kopien aus und konnten spontan von den Besuchern in ihren jeweiligen Varianten ausgeführt werden. Kunst als Leben / Life as Art: Betrachter und Objekt der Ausstellung durchdringen sich. Die Originale von Kaprows „scores“ der Jahre 1957 bis 1998 bildeten auch das Zentrum des ›Archivs‹. Sie waren in großen Vitrinentischen chronologisch angeordnet. Bei vielen der zugehörigen Happenings wurde weiteres Material gezeigt, etwa Videos, Audiobeiträge oder die vor den Wänden befindlichen Arbeitstische. Hier standen Overheadprojektoren und Ordner, in denen sich auf Folien kopierte Fotos zu den Happenings, Übersetzungen der Scores und weitere Materialien fanden. Via Projektor von den Besuchern an die Wand geworfen, erschienen diese nicht als Werke des Künstlers, sondern als Erinnerungen an das performative Wesen seiner Arbeit. Die Auseinandersetzung mit Kaprows Arbeit ist kein „Betrachten“, sondern ein aktives Synthetisieren aus den einzelnen Dokumenten. Alle Materialien der Szenografie, etwa aus dem Modellbau stammende Schaumstoffe und Pappen (aus denen die Sitz- und Liegemöbel gemacht waren), Post-Its als Beschriftungsschilder usw. evozierten, zusammen mit den Stahltischen, Overheadprojektoren, Bürohockern ein kreatives Büro oder eine Werkstatt. Der Charakter dieses Interieurs wirkt dem erhabenen Rahmen des großen Saals entgegen und macht aus ihm eine weitere ‚agency for action‘: denn erst durch das aktive Zusammensetzen der einzelnen Dokumente in der Kopf-Werkstatt der Besucher wurde einen Blick auf das Ganze von Kaprows Arbeit möglich.
Die berühmten Kaprow „scores“ – die Partituren oder Handlungsanweisungen für die Aktionen – lagen in der Ausstellung als Kopien aus und konnten spontan von den Besuchern in ihren jeweiligen Varianten ausgeführt werden. Kunst als Leben / Life as Art: Betrachter und Objekt der Ausstellung durchdringen sich. Die Originale von Kaprows „scores“ der Jahre 1957 bis 1998 bildeten auch das Zentrum des ›Archivs‹. Sie waren in großen Vitrinentischen chronologisch angeordnet. Bei vielen der zugehörigen Happenings wurde weiteres Material gezeigt, etwa Videos, Audiobeiträge oder die vor den Wänden befindlichen Arbeitstische. Hier standen Overheadprojektoren und Ordner, in denen sich auf Folien kopierte Fotos zu den Happenings, Übersetzungen der Scores und weitere Materialien fanden. Via Projektor von den Besuchern an die Wand geworfen, erschienen diese nicht als Werke des Künstlers, sondern als Erinnerungen an das performative Wesen seiner Arbeit. Die Auseinandersetzung mit Kaprows Arbeit ist kein „Betrachten“, sondern ein aktives Synthetisieren aus den einzelnen Dokumenten. Alle Materialien der Szenografie, etwa aus dem Modellbau stammende Schaumstoffe und Pappen (aus denen die Sitz- und Liegemöbel gemacht waren), Post-Its als Beschriftungsschilder usw. evozierten, zusammen mit den Stahltischen, Overheadprojektoren, Bürohockern ein kreatives Büro oder eine Werkstatt. Der Charakter dieses Interieurs wirkt dem erhabenen Rahmen des großen Saals entgegen und macht aus ihm eine weitere ‚agency for action‘: denn erst durch das aktive Zusammensetzen der einzelnen Dokumente in der Kopf-Werkstatt der Besucher wurde einen Blick auf das Ganze von Kaprows Arbeit möglich.
Allan Kaprow_Kunst als Leben
Haus der Kunst, München
18.10.2006 - 21.01.2007
Van Abbe Museum, Eindhoven
10.02. - 22.04.2007
Kunsthalle Bern
02.06. - 26.08.2007
Villa Croce, Genua
30.11.2007 - 10.02.2008
Museum of Contemporary Art, Los Angeles
23.03. - 30.06.2008
Kuratoren
Eva Meyer-Hermann,
Stephanie Rosenthal
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple
mit Thea Hauser, Michael Kunter
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Medienarchitektur,
Drucksachen,
Website,
Adaption der Wanderausstellung
Fotos
Haus der Kunst, München
Haus der Kunst, München
18.10.2006 - 21.01.2007
Van Abbe Museum, Eindhoven
10.02. - 22.04.2007
Kunsthalle Bern
02.06. - 26.08.2007
Villa Croce, Genua
30.11.2007 - 10.02.2008
Museum of Contemporary Art, Los Angeles
23.03. - 30.06.2008
Kuratoren
Eva Meyer-Hermann,
Stephanie Rosenthal
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple
mit Thea Hauser, Michael Kunter
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Medienarchitektur,
Drucksachen,
Website,
Adaption der Wanderausstellung
Fotos
Haus der Kunst, München