ArchiLab war eine urbanistische Ausstellung im Rahmen der Architekturbiennale 2008 in Orléans. Im Zentrum stand die Frage, welche räumlich-architektonischen Auswirkungen die regionalfokussierenden Förderprogramme der EU in Europa haben. Die beiden Teile der Ausstellung wurden in sehr unterschiedlichen Gebäuden gezeigt. In einer ehemaligen Industriegarage betraten die Besucher eine Landschaft von räumlich amorphen Gebilden, deren Formen nichts anderes waren, als die Umrisse all der neuen europäischen Interregionen wie „Baltic Sea“ oder „North Sea Area“, die im Gegensatz zu den Grenzen der Nationalstaaten noch gänzlich unbekannt sind. Diese neuen dreidimensionalen Kartierungen schufen in der perspektivischen Reihung einen eigenständigen Raum im Ausstellungsraum. Der so entstandene Raum bot mit seinen integrierten pantonartigen Sitzmöbeln den Besuchern zugleich die Möglichkeit zum Verweilen und zum Studieren. Im zweiten Ausstellungsort, der ehemaligen Kirche Saint-Pierre-le-Puellier wurden einzelne Architekturprojekte und -konzepte gezeigt, die im Rahmen der verschiedenen Förderprogramme entstanden waren bzw. entstehen. Gleich den gezeigten Modellen, deren Präsentation nach den drei Hauptstrategien Polymerisation, Implantation und Reanimation gegliedert war, hat sich auch die Szenografie dieser drei Strategien bedient. Der gesamte Ausstellungsraum war auch hier ein nochmaliger Raumkubus im Raum, der trotz aller vermeintlichen Konzentration auf die zeitgenössischen Modelle immer wieder durch pointierte Öffnungen in Dialog mit dem historischen Kirchenschiff trat. Die Besucher hatten in der scheinbar unübersichtlichen Landschaft der polymerisierten Einzelkuben eine sichere Führung durch das autoplausible Farbkonzept. Verortung und Orientierung waren innerhalb wie außerhalb der Ausstellungsorte ein zentrales Thema der Szenografie. Beide Ausstellungsorte wurden einerseits durch das klare Farbschema strukturiert, so dass die Förderprogramme farblich en gros mit Projekten en detail korrespondierten. Zwischen beiden Orten wurde andererseits ein schon in der Ausstellung selbst entwickeltes Leitsystem im öffentlichen Raum angewendet. Wie sich in Europa orientieren? Vom einzelnen aus! Die beiden Kernelemente der Grafik waren deshalb der Punkt „Vous êtes ici“ und der Pfeil. Beide Elemente wurden im öffentlichen Raum als temporäres Leitsystem in Form von reversiblen Papiergraffitis verwandt und bildeten zudem die Grundlage der gesamten Kommunikationsmedien, wie Plakate, Flyer und Katalog.
ArchiLab 2008
Strategic Architecture
FRAC Centre und Collégiale Saint-Pierre-le-Puellier, Orléans
24.10. - 23.12.2008
Kuratoren
Omar Akbar, Ursula Achternkamp, Anna Baltsch, Elke Mittmann, Demet Mutmann
Koordination
Elke Mittmann,
Annette Zehnter
Künstlerische Direktion
Marie-Ange Brayer
Team Archilab
Virginie Redois,
Ludovic Lalauze
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Hans Hagemeister, Isabel Prugger, Ilka Schaumberg, Martin Siegmund
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Außendarstellung,
Drucksachen,
Buchgestaltung
Fotos
S. Lauginie
Strategic Architecture
FRAC Centre und Collégiale Saint-Pierre-le-Puellier, Orléans
24.10. - 23.12.2008
Kuratoren
Omar Akbar, Ursula Achternkamp, Anna Baltsch, Elke Mittmann, Demet Mutmann
Koordination
Elke Mittmann,
Annette Zehnter
Künstlerische Direktion
Marie-Ange Brayer
Team Archilab
Virginie Redois,
Ludovic Lalauze
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Hans Hagemeister, Isabel Prugger, Ilka Schaumberg, Martin Siegmund
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Außendarstellung,
Drucksachen,
Buchgestaltung
Fotos
S. Lauginie