In der Retrospektive „P.P.P. - Pier Paolo Pasolini und der Tod“ wurde Pasolini als exponierte, umstrittene Persönlichkeit, als schreibender, zeichnender, malender und filmender Künstler präsentiert. Die Ausstellung wollte Einblicke in die Vielzahl der unterschiedlichen Rollen, die Pasolini spielte, geben und zugleich einen umfassenden Überblick über Qualität und Eigenart seiner künstlerischen und politischen Ausdrucksformen vermitteln. Um Œuvre und Leben Pasolinis gleichermaßen und in ihrer Diversität gerecht zu werden, wurden in der Gestaltung der Ausstellung verschiedene mediale Kanäle genutzt. Der Entwurf für die Ausstellungsräume gliederte sie in die drei Bereiche „Straße“, „Kino“ und „Atelier“, welche im Gegensatz zu dem traditionellen Begriffspaar „Leben“ und „Werk“ eine komplexere Programmierung mit vielfachen Vernetzungen und Verweisen zuließen. Pasolinis Initialen prägten das Gesamterscheinungsbild der Ausstellung und des zugehörigen, ebenfalls von chezweitz gestalteten Katalogbuches. „P.P.P.“ wurde als Logo entworfen, welches die graphischen Gestaltungen der Yellow Press evoziert. Es verwies auf die öffentliche Person, die im Zusammenhang mit Skandalen und Prozessen in den Medien überaus präsent war. Das dort übliche Spiel mit Schlagworten und Parolen wurde in Ausstellung und Katalog parodierend aufgegriffen. Im Bereich „Straße“ markierten mit diesen Mitteln gestaltete Zeitungsaufsteller wichtige Zeitpunkte seiner Biographie, zeigten pointierend Porträts von Pasolini und brachten ein urbanes Element in den Ausstellungsraum. Wandvitrinen zeigten Materialien, die die Überschneidungen von Leben und Werk demonstrierten, wie etwa Pasolinis Bücher oder Set- Fotografien. Der Besucher bewegte sich durch die biographische „Straße“ auf ein Selbstporträt Pasolinis zu, das die Monströsität der medialen Inszenierung mit seiner Sicht auf sich selbst kontrastierte. Im „Atelier“ rückte der Künstler Pasolini in seinen schriftlichen Dokumenten, Zeichnungen, Gemälden und Zitaten ins Zentrum. Um den intermedialen Schaffensprozess Pasolinis zu verdeutlichen, wurden literarische und bildnerische Produktionen in ihrer Zusammengehörigkeit, Gleichzeitigkeit und ihren thematischen Übereinstimmungen gezeigt. Im Bereich „Kino“ dynamisierte sich die Szenographie raumzeitlich unter Einsatz künstlerischer Strategien: Den Besucher umgaben zwölf großformatige Projektionsflächen als ein schwebender Projektionsraum mit axialem, symmetrischem Aufbau. Der Aufgabe, Film in einem Museum auszustellen, wurde mit einer Videoinstallation begegnet, die eine Untersuchung der Bildsprache Pasolinis in Form projizierter Filmzitate unternahm und als verräumlichte Filmanalyse entworfen wurde. In einem aus Filmzitaten komponierten Loop verdichtete sich so die bildsprachliche Qualität der Filme Pasolinis.
P.P.P.
Pier Paolo Pasolini
und der Tod
Pinakothek der Moderne, München
17.11.2005 - 05.02.2006
Kuratoren
Berhart Schwenk,
Michael Semff
in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum München
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Dominique Müller, Birgit Noij, Michael Kunter
Filminstallation
Detlef Weitz,
Dominique Müller
Vitrinentische
Metall Werk Zürich AG,
Fa. Glasteam, München
Medientechnik
BTL Veranstaltungstechnik GmbH Berlin
Leistung
Medieninstallation,
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Außendarstellung,
Drucksachen,
Buchgestaltung
Fotos
Pinakothek der Moderne
Pier Paolo Pasolini
und der Tod
Pinakothek der Moderne, München
17.11.2005 - 05.02.2006
Kuratoren
Berhart Schwenk,
Michael Semff
in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum München
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Dominique Müller, Birgit Noij, Michael Kunter
Filminstallation
Detlef Weitz,
Dominique Müller
Vitrinentische
Metall Werk Zürich AG,
Fa. Glasteam, München
Medientechnik
BTL Veranstaltungstechnik GmbH Berlin
Leistung
Medieninstallation,
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Außendarstellung,
Drucksachen,
Buchgestaltung
Fotos
Pinakothek der Moderne