I am Europe
Grashaus – Ein Europäisches Klassenzimmer
EU, EWG, EZB, EFRE, Eurovision, Championsleague, Herkules, Buchenwald, Brüssel...
Was ist dieses Europa? Was hat das alles eigentlich mit mir zu tun?
Die Szenografie des europäischen Klassenzimmers ist weniger die einer klassischen Ausstellung als ein Angebot und ein Instrumentenkasten für die spielerische Erforschung dieses Kontinents und der großen Idee Europa durch Kinder und Jugendliche. Im Grashaus wurde ein Tag Europa didaktisch-szenografisch durchdacht. Die unterschiedlichen Stationen sind der Gegenstand der Gestaltung und Inszenierung.
Ausgangspunkt dieser europäischen Tagesexkursion ist das Haus. Es selbst erzählt durch seine unterschiedlichen Nutzungen vom Rathaus über Gefängnis bis zum Stadtarchiv schon eine kleine europäische Geschichte. Deshalb ist es als Bestand ernstgenommen worden, seine Architektur und alle seine Möbel sind in die Szenografie eingearbeitet.
Über dem Eingangstor, vormals Herrschaftsbereich des Adlers, hat sich nun auch der Wellensittich ein Terrain erobert. Am Tor selbst melden sich in der fiktiven Gegensprechanlage vier ehemalige Bewohner des Hauses und heißen die Besucher willkommen. Im folgenden Hof steht dann ein seltsam anmutendes Objekt. Eine Bushaltestelle nach Europa? Mit ausgeklügeltem Fahrplan geht es hier um 08:00 Uhr direkt nach Aachen, um 16:48 Uhr nach Münster, um 18:15 Uhr nach Wien und um 19:16 Uhr nach Ypern.
Im Treppenhaus eröffnet sich ein von dem Berliner Künstler Andree Volkmann von Hand gezeichneter Kosmos von ganz unterschiedlichen Bildern, Figuren und Symbolen: Wellen, Preisschilder, Tränen, Umarmende, Passbilder, Fußballspielende, ein Arm Justitias etc. Ein zunächst verwirrender Kosmos, der aber die Weite und Vielfältigkeit von Europa wunderbar in ein Treppenhaus versammelt.
Alle Symbole werden später in den Wissensvitrine immer wieder zu finden sein und klären sich durch den aktiven Nachvollzug mehr und mehr, so dass diese Leitmotive sich nicht nur entschlüsseln, sondern auch die unterschiedlichen Zugänge zum Thema Europa widerspiegeln.
Dreh- und Angelpunkt des Tages ist das europäische Klassenzimmer. Zentrales Moment sind die Regale. Das Grashaus ist kein Museum und doch wird es nach und nach zu einer eigenständigen Sammlung, einer Sammlung der jungen Europäer. Die Idee: jeder Schüler, jede Gruppe bringt ein Exponat, ein Stück, ein Etwas, was für sie irgendwie Europa ist, sein kann, sein sollte. Ob ein Ticket aus Paris, ein Souvenir aus Dublin, ein Schal aus Sofia oder ein Bonbonpapier aus Lissabon
Die Exponate werden vor der Gruppe vorgestellt und diskutiert – wieso, warum und was? Erzähl mal! Alle Exponate werden auch für die Nachfolgenden vorgestellt. Je ein Video wird für das langsam wachsende Wissensarchiv von den Jugendlichen erstellt.
Das Wissensarchiv befindet sich im Urkundensaal. Hier sind die originalen gotischen Schränke in Hör-Nischen und die historischen Vitrinen in mediale Terminals umgebaut worden. In diesem Wissensarchiv sind nicht nur alle wichtigen Informationen in den medialen Terminals zu finden, sondern dienen als Werkzeug für die Bearbeitung der unterschiedlichen Arbeitsbögen mit ihren vielfältigen Rechercheaufgaben.
Europa ist bekanntlich ein Kontinent, aber wie verhält sich das alles eigentlich geografisch? In der Kapelle wird nun mit Hilfe von interaktiven Pulten in dieses geografische Europa und dessen Kartografie eingeführt. Eine von vier Projektoren illuminierte Medieninstallation bringt mit Hilfe einer Animation des Kontinents die Kinder und Jugendliche auf die Idee, was alles hinter, auf und mit Karten steckt und möglich ist. In Einzelarbeit mit den animierbaren Karten können sie dann Europa u.a. statistisch, meteorologisch und nach Verkehrswegen selbst erkunden und Karten erstellen.
Die Szenografie entwickelt sich ganz bewusst aus der Didaktik. Ihre stilprägenden Elemente sind die Zeichnungen von Andrée Volkmann. Der strenge Farbcode, der konservierende Respekt vor dem Haus und die Einbeziehung von allem Vorgefundenen mit seinen historischen Spuren sind Leitlinie der Szenografie. Und doch kommt keine museale Langeweile auf. Immer wieder wird die Phantasie der Kinder und Jugendlichen von einer überbordenden Bilderzähllust und von Detailirritationen, wie bei der Bushaltestelle oder dem Einführungsfilm in der Kapelle, animiert. Es kommt also nicht nur zur kontemplativen sondern zur aktiven Haltung in diesem besonderen Klassenzimmer. Sich ein ungestörtes Stündchen in den großen Schrank verkriechen oder auf der kleinen Bühne mit „seinem“ Europa verbringen: Ob der eigenwillige Wellensittich oder das portugiesischem Bonbonpapier - viele Wege führen ins Grashaus, nach Aachen: Curious steps to europe!
Grashaus – Ein Europäisches Klassenzimmer
EU, EWG, EZB, EFRE, Eurovision, Championsleague, Herkules, Buchenwald, Brüssel...
Was ist dieses Europa? Was hat das alles eigentlich mit mir zu tun?
Die Szenografie des europäischen Klassenzimmers ist weniger die einer klassischen Ausstellung als ein Angebot und ein Instrumentenkasten für die spielerische Erforschung dieses Kontinents und der großen Idee Europa durch Kinder und Jugendliche. Im Grashaus wurde ein Tag Europa didaktisch-szenografisch durchdacht. Die unterschiedlichen Stationen sind der Gegenstand der Gestaltung und Inszenierung.
Ausgangspunkt dieser europäischen Tagesexkursion ist das Haus. Es selbst erzählt durch seine unterschiedlichen Nutzungen vom Rathaus über Gefängnis bis zum Stadtarchiv schon eine kleine europäische Geschichte. Deshalb ist es als Bestand ernstgenommen worden, seine Architektur und alle seine Möbel sind in die Szenografie eingearbeitet.
Über dem Eingangstor, vormals Herrschaftsbereich des Adlers, hat sich nun auch der Wellensittich ein Terrain erobert. Am Tor selbst melden sich in der fiktiven Gegensprechanlage vier ehemalige Bewohner des Hauses und heißen die Besucher willkommen. Im folgenden Hof steht dann ein seltsam anmutendes Objekt. Eine Bushaltestelle nach Europa? Mit ausgeklügeltem Fahrplan geht es hier um 08:00 Uhr direkt nach Aachen, um 16:48 Uhr nach Münster, um 18:15 Uhr nach Wien und um 19:16 Uhr nach Ypern.
Im Treppenhaus eröffnet sich ein von dem Berliner Künstler Andree Volkmann von Hand gezeichneter Kosmos von ganz unterschiedlichen Bildern, Figuren und Symbolen: Wellen, Preisschilder, Tränen, Umarmende, Passbilder, Fußballspielende, ein Arm Justitias etc. Ein zunächst verwirrender Kosmos, der aber die Weite und Vielfältigkeit von Europa wunderbar in ein Treppenhaus versammelt.
Alle Symbole werden später in den Wissensvitrine immer wieder zu finden sein und klären sich durch den aktiven Nachvollzug mehr und mehr, so dass diese Leitmotive sich nicht nur entschlüsseln, sondern auch die unterschiedlichen Zugänge zum Thema Europa widerspiegeln.
Dreh- und Angelpunkt des Tages ist das europäische Klassenzimmer. Zentrales Moment sind die Regale. Das Grashaus ist kein Museum und doch wird es nach und nach zu einer eigenständigen Sammlung, einer Sammlung der jungen Europäer. Die Idee: jeder Schüler, jede Gruppe bringt ein Exponat, ein Stück, ein Etwas, was für sie irgendwie Europa ist, sein kann, sein sollte. Ob ein Ticket aus Paris, ein Souvenir aus Dublin, ein Schal aus Sofia oder ein Bonbonpapier aus Lissabon
Die Exponate werden vor der Gruppe vorgestellt und diskutiert – wieso, warum und was? Erzähl mal! Alle Exponate werden auch für die Nachfolgenden vorgestellt. Je ein Video wird für das langsam wachsende Wissensarchiv von den Jugendlichen erstellt.
Das Wissensarchiv befindet sich im Urkundensaal. Hier sind die originalen gotischen Schränke in Hör-Nischen und die historischen Vitrinen in mediale Terminals umgebaut worden. In diesem Wissensarchiv sind nicht nur alle wichtigen Informationen in den medialen Terminals zu finden, sondern dienen als Werkzeug für die Bearbeitung der unterschiedlichen Arbeitsbögen mit ihren vielfältigen Rechercheaufgaben.
Europa ist bekanntlich ein Kontinent, aber wie verhält sich das alles eigentlich geografisch? In der Kapelle wird nun mit Hilfe von interaktiven Pulten in dieses geografische Europa und dessen Kartografie eingeführt. Eine von vier Projektoren illuminierte Medieninstallation bringt mit Hilfe einer Animation des Kontinents die Kinder und Jugendliche auf die Idee, was alles hinter, auf und mit Karten steckt und möglich ist. In Einzelarbeit mit den animierbaren Karten können sie dann Europa u.a. statistisch, meteorologisch und nach Verkehrswegen selbst erkunden und Karten erstellen.
Die Szenografie entwickelt sich ganz bewusst aus der Didaktik. Ihre stilprägenden Elemente sind die Zeichnungen von Andrée Volkmann. Der strenge Farbcode, der konservierende Respekt vor dem Haus und die Einbeziehung von allem Vorgefundenen mit seinen historischen Spuren sind Leitlinie der Szenografie. Und doch kommt keine museale Langeweile auf. Immer wieder wird die Phantasie der Kinder und Jugendlichen von einer überbordenden Bilderzähllust und von Detailirritationen, wie bei der Bushaltestelle oder dem Einführungsfilm in der Kapelle, animiert. Es kommt also nicht nur zur kontemplativen sondern zur aktiven Haltung in diesem besonderen Klassenzimmer. Sich ein ungestörtes Stündchen in den großen Schrank verkriechen oder auf der kleinen Bühne mit „seinem“ Europa verbringen: Ob der eigenwillige Wellensittich oder das portugiesischem Bonbonpapier - viele Wege führen ins Grashaus, nach Aachen: Curious steps to europe!
Grashaus Europa
Ein europäisches Klassenzimmer
Grashaus Aachen
ab 09.05.2015
Szenografie
chezweitz GmbH,
Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz mit Julia Volkmar (Art Direktion), Anette Hentrich, Laura Stolte, Gabriel Tecklenburg (Interface Design), Toto Binantoro Winarni (Architektur)
Kuratierung
Andreas Düspohl
Illustrationen und Treppenhauszeichnungen
Andree Volkmann
Filminstallation
Stefan Hurtig, Jürgen Willinghöfer, Gabriel Tecklenburg, Julia Volkmar, Julia Krause
Projektleitung
Ines Linder
Projektkoordination
Luisa Krüger, Tanja Wehking
Medienprogrammierung
Andreas Brendle, 17k
Kartenanwendungen
Esri Deutschland GmbH
Bau- Grafikumsetzung
Winkels, Messe- und Ausstellungsbau GmbH
Medientechnik
235 Media
Ein europäisches Klassenzimmer
Grashaus Aachen
ab 09.05.2015
Szenografie
chezweitz GmbH,
Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz mit Julia Volkmar (Art Direktion), Anette Hentrich, Laura Stolte, Gabriel Tecklenburg (Interface Design), Toto Binantoro Winarni (Architektur)
Kuratierung
Andreas Düspohl
Illustrationen und Treppenhauszeichnungen
Andree Volkmann
Filminstallation
Stefan Hurtig, Jürgen Willinghöfer, Gabriel Tecklenburg, Julia Volkmar, Julia Krause
Projektleitung
Ines Linder
Projektkoordination
Luisa Krüger, Tanja Wehking
Medienprogrammierung
Andreas Brendle, 17k
Kartenanwendungen
Esri Deutschland GmbH
Bau- Grafikumsetzung
Winkels, Messe- und Ausstellungsbau GmbH
Medientechnik
235 Media