Die Umwidmung der ehemaligen Archive im Untergeschoss des Bauhaus Dessau für eine ständige Ausstellung zur Geschichte des Bauhauses, unter der Leitung von Philipp Oswalt und kuratiert von Omar Akbar, Wolfgang Thöner, Lutz Schöbe und Kirsten Baumann, stellte eine interessante Herausforderung für chezweitz dar. Der vormals als nicht nutzbar eingeschätzte Raum ist mit seinen niedrigen Decken und unregelmäßigen Wänden das Gegenteil einer leeren und weißen Leinwand für die Geschichte des Bauhauses. Die szenografische Lösung arbeitet mit dem Wechselspiel von Schwarz-Weiß und Farbe sowie insbesondere mit räumlichen Hell-Dunkel-Kontrasten. Das Ergebnis ist ein atemberaubendes visuelles Erlebnis. Die Idee: Die reflektierende und durchscheinende Wirkung des Lichts – ein Lieblingsthema der Bauhäusler – zu nutzen, um unsere Aufmerksamkeit weg von dem Gebäude, welches sonst im Mittelpunkt des Interesses steht, hin auf die Exponate zu lenken. Der einführende Raum bietet ein interaktives Modell des von Gropius entworfenen Gebäudes — einem Bauwerk das zu seiner Zeit stilprägend war — und gibt einen kurzen Einblick in die Lehrkonzepte des Bauhauses und seiner Protagonisten. Von dort gelangt man in den Hauptraum. Dieser ist von einer zentralen weißen Wand in zwei Ausstellungsbereiche geteilt, die als einziges architektonisches Element wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt wurde. Der eine Teil wird von einer elf Meter langen, filmischen Chronologie dominiert, die uns mit wunderschön komponierten Folgen von Grafiken und Fotografien in 40 Minuten durch 14 Jahre Bauhaus führt. Eine gefaltete Vitrine, in der Papierwaren zu sehen sind, dient den Besuchern zugleich als Sitzmöglichkeit. Der dritte Ausstellungsbereich präsentiert eine Sequenz von Vitrinen, die eine klare Linie durch den Raum und durch das Werk des Bauhauses ziehen. Die besondere Bau- und Lichtgestaltung dieses Moduls erzeugen unzählige leuchtende Reflexionen, in die die Bauhausobjekte eingebettet sind. Flankiert von zwei Fenstern ermöglicht der Raum von der „Bühne“, dem darstellenden Werk des Bauhauses, über einen Durchbruch, bis hin zum angrenzenden heutigen Café, einen linearen und chronologischen Überblick. Der szenografische Gebrauch von Farbe im Kontrast zum schwarz-weiß Stereotyp des Bauhauses spiegelt die unmittelbare Freude der Bauhäusler an Farbexperimenten wieder, die durch die Restaurierung des Gebäudes und durch die Entfernung der Post-Bauhaus-Farbschichten ans Licht kamen.
Werkstatt der Moderne
Ständige Ausstellung der Stiftung Bauhaus Dessau
seit April 2009
Direktor Stiftung Bauhaus Dessau
Prof. Philipp Oswalt
Kuratoren
Omar Akbar,
Kirsten Baumann,
Wolfgang Thöner,
Lutz Schöbe
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Richard Fulton, Holger Jansen, Isabel Prugger, Will Tomlinson
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Medienarchitektur,
Medienshow
Realisierung
kubix GmbH
Medientechnik
serve-u, Berlin
Denkmalpflegerische Herrichtung der Räume
Johannes Bausch
Fotos
Katja Hoffmann,
Stefan Müller
Ständige Ausstellung der Stiftung Bauhaus Dessau
seit April 2009
Direktor Stiftung Bauhaus Dessau
Prof. Philipp Oswalt
Kuratoren
Omar Akbar,
Kirsten Baumann,
Wolfgang Thöner,
Lutz Schöbe
Szenografie
chezweitz & roseapple,
Detlef Weitz und Rose Epple mit Richard Fulton, Holger Jansen, Isabel Prugger, Will Tomlinson
Leistung
Architektur LP 1-8,
Ausstellungsgrafik,
Medienarchitektur,
Medienshow
Realisierung
kubix GmbH
Medientechnik
serve-u, Berlin
Denkmalpflegerische Herrichtung der Räume
Johannes Bausch
Fotos
Katja Hoffmann,
Stefan Müller