„Die Geschichte der Juden hat sich nicht geändert - aber unsere Perspektive darauf. [ … ]“
- Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums
Die neue Dauerausstellung des Jüdischen Museum Berlin verkörpert seit Ende August 2020 die zeitgenössische Perspektive auf eine faszinierende deutsch-jüdische Geschichte. Sie wird vermittelt in einer Szenografie, die mit ergreifenden räumlichen Installationen eine neue Vermittlungskraft im Spannungsverhältnis von Virtuellem und Auratischem erzeugt.
Das chezweitz bleibt sich also seiner szenografischen Handschrift treu: Szenografie als künstlerisches Mittel! Sie nimmt insbesondere das Ikonographische des Bauwerks ernst - dieses gebaute Gefühl von Zerrissenheit im epochalen Verlauf der jüdischen Geschichte in Deutschland. Die äußerlich bewusste Disharmonie wird überführt in Epochen- und Themenräume, die trotz ihrer Unterschiedlichkeit in einem morphologischen Zusammenhang stehen. Ein jeder Raum ist auch und vor allem thematisch bedingt ein szenografisches Unikat, was in der Gesamtheit das Museumserlebnis auf eine höhere Stufe hebt. Das Jüdische Museum wird so ein Ort, an dem die Faszination des Körperhaften, des Intuitiven, Atmosphärischen und Multisensualen an Bedeutung gewinnt.
Rückgrat der neuen Dauerausstellung bilden gezielte Raumstrategien, die zugleich die Werkzeuge unserer künstlerischen Szenografie waren. Der Libeskind-Bau besticht durch seine starken Architekturelemente, u.a. mit den sogenannten Void-Brücken und den narbenartigen Fensterschnitten in der Fassade. Freigelegt und ohne gestalterische Überlagerung stehen sie nunmehr für das, was sie sind: ein symbolischer Bruch, der Schmerz und Leere ausdrückt. Diese „Narben“ werden keineswegs überschminkt, sondern als Innen-Außen-Gefüge in die Szenografie integriert.
Strategisch eingesetzt wird auch der metallene Moment des Gebäudes in seiner Vielfalt der Oberflächen, wird tragendes Material der Gestaltung: Metall wird dabei zur schwingenden Klangpassage, bewegt, gewellt, vertikal und in unterschiedlichen Klangfarben schimmernd. Es kann zu einem feinen, farbigen Hintergrund von Vitrinen-Körpern werden oder aber im Bereich des Unvorstellbarem – dem Holocaust – zur tragenden Nicht-Materialität, zum Fremden, Verschwommenen – dem Schock der Spiegelbildlosigkeit!
Insgesamt fünf Epochen- und acht Themenräume entwickeln sich in einer Ausstellungsnarration, die alle Künste in sich vereint: ein jeder in seiner Charakteristik eindrucksvoll und auf die Architektur individuell reagierend, wie die mittelalterliche, urban wirkende Exponat-Landschaft im Raum „Aschkenas“. Wenige Räume weiter treffen wir auf eine künstlerische Rekonstruktion des Universum-Kinos von Erich Mendelssohn. Eine papierne Blattarchitektur aus von der Decke hängenden Bögen zeigt mit aufgedruckten Paragrafen die schleichende Entrechtung der Jüdischen Bevölkerung ab 1933, bevor sie sich im schimmernden Labyrinth des Holocausts fortsetzt, deren Räume keinen Halt und Boden mehr bieten …
Szenografie, Architektur, Wissen und Geschichte kulminieren an diesem alten, neuen Berliner Ort zu einem Raumerlebnis, das in der Biografie der Stadt und von chezweitz bis dato seine Vorbilder sucht und mit jüdischer Geschichte offen, tolerant und selbstbewusst in die Zukunft weist!
- Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums
Die neue Dauerausstellung des Jüdischen Museum Berlin verkörpert seit Ende August 2020 die zeitgenössische Perspektive auf eine faszinierende deutsch-jüdische Geschichte. Sie wird vermittelt in einer Szenografie, die mit ergreifenden räumlichen Installationen eine neue Vermittlungskraft im Spannungsverhältnis von Virtuellem und Auratischem erzeugt.
Das chezweitz bleibt sich also seiner szenografischen Handschrift treu: Szenografie als künstlerisches Mittel! Sie nimmt insbesondere das Ikonographische des Bauwerks ernst - dieses gebaute Gefühl von Zerrissenheit im epochalen Verlauf der jüdischen Geschichte in Deutschland. Die äußerlich bewusste Disharmonie wird überführt in Epochen- und Themenräume, die trotz ihrer Unterschiedlichkeit in einem morphologischen Zusammenhang stehen. Ein jeder Raum ist auch und vor allem thematisch bedingt ein szenografisches Unikat, was in der Gesamtheit das Museumserlebnis auf eine höhere Stufe hebt. Das Jüdische Museum wird so ein Ort, an dem die Faszination des Körperhaften, des Intuitiven, Atmosphärischen und Multisensualen an Bedeutung gewinnt.
Rückgrat der neuen Dauerausstellung bilden gezielte Raumstrategien, die zugleich die Werkzeuge unserer künstlerischen Szenografie waren. Der Libeskind-Bau besticht durch seine starken Architekturelemente, u.a. mit den sogenannten Void-Brücken und den narbenartigen Fensterschnitten in der Fassade. Freigelegt und ohne gestalterische Überlagerung stehen sie nunmehr für das, was sie sind: ein symbolischer Bruch, der Schmerz und Leere ausdrückt. Diese „Narben“ werden keineswegs überschminkt, sondern als Innen-Außen-Gefüge in die Szenografie integriert.
Strategisch eingesetzt wird auch der metallene Moment des Gebäudes in seiner Vielfalt der Oberflächen, wird tragendes Material der Gestaltung: Metall wird dabei zur schwingenden Klangpassage, bewegt, gewellt, vertikal und in unterschiedlichen Klangfarben schimmernd. Es kann zu einem feinen, farbigen Hintergrund von Vitrinen-Körpern werden oder aber im Bereich des Unvorstellbarem – dem Holocaust – zur tragenden Nicht-Materialität, zum Fremden, Verschwommenen – dem Schock der Spiegelbildlosigkeit!
Insgesamt fünf Epochen- und acht Themenräume entwickeln sich in einer Ausstellungsnarration, die alle Künste in sich vereint: ein jeder in seiner Charakteristik eindrucksvoll und auf die Architektur individuell reagierend, wie die mittelalterliche, urban wirkende Exponat-Landschaft im Raum „Aschkenas“. Wenige Räume weiter treffen wir auf eine künstlerische Rekonstruktion des Universum-Kinos von Erich Mendelssohn. Eine papierne Blattarchitektur aus von der Decke hängenden Bögen zeigt mit aufgedruckten Paragrafen die schleichende Entrechtung der Jüdischen Bevölkerung ab 1933, bevor sie sich im schimmernden Labyrinth des Holocausts fortsetzt, deren Räume keinen Halt und Boden mehr bieten …
Szenografie, Architektur, Wissen und Geschichte kulminieren an diesem alten, neuen Berliner Ort zu einem Raumerlebnis, das in der Biografie der Stadt und von chezweitz bis dato seine Vorbilder sucht und mit jüdischer Geschichte offen, tolerant und selbstbewusst in die Zukunft weist!
Neugestaltung der Dauerausstellung Jüdisches Museum Berlin
Seit August 2020
Szenografie, Ausstellungsgestaltung, Ausstellungsarchitektur
ARGE chezweitz GmbH
Hella Rolfes Architekten BDA: Dr. Sonja Beeck, Detlef Weitz, Hella Rolfes
Team chezweitz
Detlef Weitz (Gesamtszenografie), Morten Ohlsen (Projektleitung), Johannes Bögle, Danielle Gringmuth, Hans Hagemeister, Elena Lee, Jana Mateijka, Wenke Merkel, Lena Schmidt, Jan Stauf, Jaroslav Toussaint, Katerina Vraga, Leila Weber, Tanja Wehking, Lars Weitemeier, Janina Zimmermann mit Marcus Bahra, Jan Kalfus und Barbara Weinberger
Team Hella Rolfes Architekten BDA
Hella Rolfes (Gesamtprojektleitung), Joachim Kleine Allekotte (Projektleitung), Brigitte Fischer, Gesa Gerstenberger, Andrea Kubinszky, Laura Maasry, Anna Schedler
Team Lichtdesign
Urs Schreiner und Sascha Homburg (Envue Homburg Licht GmbH), Fanny Perineau, Martina Tillemann
"Outsider as Insider. Juden in der Weimarer Republik"
Videoinstallation: chezweitz, Regie: Dominique Müller & Detlef Weitz; Grafikdesign: Janina Zimmermann; Sounddesign: Samuel Gfeller, Projektassistenz: Lars Weitemeier
"Große Treppe"
Videoinstallation: chezweitz, Regie und Animation: Stefan Hurtig (Sehen & Zeigen) & Detlef Weitz
„Hall of Fame“
Zeichnungen: Andree Volkmann
Vitrinen- und Ausstellungsbau
Schreinerei Langner; Nüssli (Schweiz) AG; Bayer Glasbau GmbH; Harald Müller Metall Sonderfertigung GmbH; Artis GmbH; Rühling Shop + Objekt; Blank GmbH; Atelier Burkhard Witzmann; Objektleuchten Berlin / Hansen GmbH; flz – Stahl- und Metallbau Lauterbach GmbH; Artex Museum Services GmbH / Tomkin GmbH Event & Service GmbH; Unique Factory; Bjelosevic Mensud & Music-Zander GbR; BARiT Kunstharz – Belagstechnik GmbH; Berliner Ausbau GmbH; mawa design. Licht- und Wohnideen GmbH; Ilm-neon GmbH
Grafikproduktion
Eicher Werkstätten GmbH &Co. KG; Darius Samek; PIGMENTPOL Sachsen GmbH; Labor Pixel Grain GmbH
Medienstationen
Gregor H. Lersch; Deniz Roth; Maximilian; Rodegra – Loop Postproduktion UG; ifs internationale filmschule köln; yomma GmbH; Technische Universität Darmstadt; FG Digitales Gestalten; Architectura Virtualis GmbH; Projektteam Urban Complexity Lab der FH Potsdam; Patricia Schon und Stefan Hurtig; Küß Mich Musik Produktion & Verlag; Eshel Sound Studios, Tel Aviv; schnellebuntebilder. Studio für Animation und Interaktion, Berlin; 2av GmbH; buchstabenschubser GbR Jan Gabbert & Ellen Stein; Framegrabber Medien GmbH; Graphscape GmbH / h neun Berlin; Hagit Hollander-Shimoni; jetaido; OUTERMEDIA GmbH; Sammler & Jäger Filmproduktion GmbH
Lieferung und Montage Medientechnik
AVE Audio Visual Equipment
Weitere Planer*innen und Sachverständige
Scan3D Dienstleistungsgesellschaft mbH; Müller BBM GmbH; Prof. Dr.-Ing. Henning Löber, Dipl.-Ing. Uwe Meinhold; Johnson Controls Systems & Service GmbH; Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM); Planungsbüro M. Fabis, IFE Grothe GmbH; Arbeitsschutz Jeannette Borch e. K.; Dr.-Ing. Kerstin Kracht; Klimakonzept Ingenieurgesellschaft bR, Prof. Dr.-Ing. Klaus Fitzner; Die Bodenkanzlei GmbH; HHP West Beratende Ingenieure GmbH; Dr.-Ing. Wolfgang Menzel; Dr.-Ing. Thomas Klähne; Walter Felder; GSK GmbH; IPS Ingenieurbüro Peter Schubert GmbH; GSE Ingenieur-Gesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner; Hildebrandt Ingenieure Gesellschaft für Tragwerkplanung mbH; Vít Červený
Fotos
Guenter Schneider
Alexander Butz
Jens Ziehe
Roman März
Yves Sucksdorff
Vollständiges Impressum:
Jüdisches Museum Berlin
Seit August 2020
Szenografie, Ausstellungsgestaltung, Ausstellungsarchitektur
ARGE chezweitz GmbH
Hella Rolfes Architekten BDA: Dr. Sonja Beeck, Detlef Weitz, Hella Rolfes
Team chezweitz
Detlef Weitz (Gesamtszenografie), Morten Ohlsen (Projektleitung), Johannes Bögle, Danielle Gringmuth, Hans Hagemeister, Elena Lee, Jana Mateijka, Wenke Merkel, Lena Schmidt, Jan Stauf, Jaroslav Toussaint, Katerina Vraga, Leila Weber, Tanja Wehking, Lars Weitemeier, Janina Zimmermann mit Marcus Bahra, Jan Kalfus und Barbara Weinberger
Team Hella Rolfes Architekten BDA
Hella Rolfes (Gesamtprojektleitung), Joachim Kleine Allekotte (Projektleitung), Brigitte Fischer, Gesa Gerstenberger, Andrea Kubinszky, Laura Maasry, Anna Schedler
Team Lichtdesign
Urs Schreiner und Sascha Homburg (Envue Homburg Licht GmbH), Fanny Perineau, Martina Tillemann
"Outsider as Insider. Juden in der Weimarer Republik"
Videoinstallation: chezweitz, Regie: Dominique Müller & Detlef Weitz; Grafikdesign: Janina Zimmermann; Sounddesign: Samuel Gfeller, Projektassistenz: Lars Weitemeier
"Große Treppe"
Videoinstallation: chezweitz, Regie und Animation: Stefan Hurtig (Sehen & Zeigen) & Detlef Weitz
„Hall of Fame“
Zeichnungen: Andree Volkmann
Vitrinen- und Ausstellungsbau
Schreinerei Langner; Nüssli (Schweiz) AG; Bayer Glasbau GmbH; Harald Müller Metall Sonderfertigung GmbH; Artis GmbH; Rühling Shop + Objekt; Blank GmbH; Atelier Burkhard Witzmann; Objektleuchten Berlin / Hansen GmbH; flz – Stahl- und Metallbau Lauterbach GmbH; Artex Museum Services GmbH / Tomkin GmbH Event & Service GmbH; Unique Factory; Bjelosevic Mensud & Music-Zander GbR; BARiT Kunstharz – Belagstechnik GmbH; Berliner Ausbau GmbH; mawa design. Licht- und Wohnideen GmbH; Ilm-neon GmbH
Grafikproduktion
Eicher Werkstätten GmbH &Co. KG; Darius Samek; PIGMENTPOL Sachsen GmbH; Labor Pixel Grain GmbH
Medienstationen
Gregor H. Lersch; Deniz Roth; Maximilian; Rodegra – Loop Postproduktion UG; ifs internationale filmschule köln; yomma GmbH; Technische Universität Darmstadt; FG Digitales Gestalten; Architectura Virtualis GmbH; Projektteam Urban Complexity Lab der FH Potsdam; Patricia Schon und Stefan Hurtig; Küß Mich Musik Produktion & Verlag; Eshel Sound Studios, Tel Aviv; schnellebuntebilder. Studio für Animation und Interaktion, Berlin; 2av GmbH; buchstabenschubser GbR Jan Gabbert & Ellen Stein; Framegrabber Medien GmbH; Graphscape GmbH / h neun Berlin; Hagit Hollander-Shimoni; jetaido; OUTERMEDIA GmbH; Sammler & Jäger Filmproduktion GmbH
Lieferung und Montage Medientechnik
AVE Audio Visual Equipment
Weitere Planer*innen und Sachverständige
Scan3D Dienstleistungsgesellschaft mbH; Müller BBM GmbH; Prof. Dr.-Ing. Henning Löber, Dipl.-Ing. Uwe Meinhold; Johnson Controls Systems & Service GmbH; Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM); Planungsbüro M. Fabis, IFE Grothe GmbH; Arbeitsschutz Jeannette Borch e. K.; Dr.-Ing. Kerstin Kracht; Klimakonzept Ingenieurgesellschaft bR, Prof. Dr.-Ing. Klaus Fitzner; Die Bodenkanzlei GmbH; HHP West Beratende Ingenieure GmbH; Dr.-Ing. Wolfgang Menzel; Dr.-Ing. Thomas Klähne; Walter Felder; GSK GmbH; IPS Ingenieurbüro Peter Schubert GmbH; GSE Ingenieur-Gesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner; Hildebrandt Ingenieure Gesellschaft für Tragwerkplanung mbH; Vít Červený
Fotos
Guenter Schneider
Alexander Butz
Jens Ziehe
Roman März
Yves Sucksdorff
Vollständiges Impressum:
Jüdisches Museum Berlin