chezweitz museale und urbane Szenografie

Berlin Transit

Berlin Transit

Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren

Jüdisches Museum Berlin
23.3. – 15.7.2012

Die Ausstel­lung Berlin Tran­sit” zeigte ver­schiedene Aspek­te der Lebenswel­ten jüdis­ch­er Migranten auf ihrer Zwis­chen­sta­tion im Berlin der 1920er Jahre. Um ein solch kom­plex­es und fast vergessenes The­ma der Zwis­chenkriegszeit nachvol­lziehbar zu machen, entwick­elte das Büro chezweitz klare szenografis­che Leitlin­ien. Die Umset­zung des The­mas war räum­lich ein­er­seits von ein­er dezi­dierten Hell-Dunkel-Dra­maturgie bes­timmt und hat­te sich zum anderen in den Räu­men auf jew­eils nur eine Exponat­gat­tung konzentriert.

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Kern­stück der Ausstel­lung war der Tran­si­traum mit ein­er raum­be­herrschen­den, 24 Meter lan­gen Filmin­stal­la­tion, die das Büro chezweitz in Zusam­me­nar­beit mit Video Noir extra für diese Ausstel­lung konzip­ierte und real­isierte. Sie zeigte Berlin als eine für die Ank­om­menden fremde Welt. Die his­torischen Fotografien wur­den zu einem filmis­chen Band ver­woben, in dem Gebäude und Men­schen als Anker­punk­te auf­taucht­en und ver­schwan­den. Hin­ter der Instal­la­tion wur­den die Bilder ein­er präzisen Medi­en­analyse unter­zo­gen. Ver­meintlich harm­lose Bilder ent­pup­pten sich dort zum Beispiel als Bilder, die im polizeilichen Auf­trag aufgenom­men wur­den, um das Leben im jüdis­chen Sche­unen­vier­tel zu überwachen.

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In einem nur schwach beleuchteten ovalen Audio­raum kon­nten die Besuch­er nun ohne Kopfhör­er in Einzel­nis­chen gele­se­nen Erin­nerun­gen sowie Stim­men und Musik aus dieser Zeit ungestört lauschen. In den visuell offe­nen audiotech­nisch aber geschlosse­nen Nis­chen wur­den die jew­eili­gen Hör­er einzeln beleuchtet und so sel­ber wiederum zu einem Teil der Ausstellung. 

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Der let­zte Raum, wieder von Tages­licht erhellt, zeigte den Bezug nach außen. Wo waren die Orte der dama­li­gen Migra­tion, wie sehen sie heute aus? Postkarten, auf denen die alten Orte abge­bildet, auf der Rück­seite aber mit der heuti­gen Adresse verse­hen waren, kon­nten die Besuch­er mit­nehmen und so selb­st in der Stadt nach den Spuren des Tran­si­tortes Berlin der 1920er Jahre suchen.

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Berlin Transit

Jüdische Migranten aus Osteuropa in den 1920er Jahren

Jüdisches Museum Berlin

23.03.-15.07.2012

Kuratoren

Inka Bertz, Miriam Goldmann, Maren Krüger, Leonore Maier, Ann-Katrin Saß, Fabian Schnedler

Szenografie

chezweitz & partner, Detlef Weitz mit Sabine Wirth, Rose Epple, Isabel Prugger, Henrike Uthe

Projektkoordination

Luisa Krüger

Leistung

Architektur LP 1-8, Ausstellungsgrafik, Medienarchitektur, Außendarstellung, Drucksachen, Buchgestaltung

Fotos

Volker Kreidler