Die Kunst der Raumgestaltung ist ein zentraler Aspekt unserer Arbeit. Wir wollen starke Räume bauen, die als immersive Inszenierungen die Besuchenden in die Welt der jeweiligen Erzählung versetzen. Dieses Ziel erreichen wir nur durch eine sorgfältige architektonische Planung und die gemeinsame Arbeit mit den Grafiker*innen und Medienspezialist*innen an Atmosphären und Informationsvermittlung.
Der räumlichen Planung geht stets ein ausführlicher kuratorischer Dialog voraus. Wir verstehen uns als explizit inhaltsaffin: bis zum letzten Vitrinenbild folgt die Gestaltung immer der inhaltlichen Aussage. Der kuratorische Dialog begleitet also den ganzen Prozess. Eine gelunge Szenografie benötigt ein Set gut aufeinander abgestimmter Werkzeuge: So ist Licht für uns mehr als nur Helligkeit, es ist als aktives Element eingesetzt, um Atmosphären zu schaffen und eine spezifische Dramaturgie zu entfalten. Auch Farben spielen eine entscheidende Rolle, denn nur durch ausgewählte Farbkonzepte schaffen wir eine kohärente visuelle Identität. Wir wählen sorgfältig Materialien, um eine taktile Erfahrung zu ermöglichen. Dies schafft immer auch eine immersive, greifbare Ausstellungswelt. Die Materialauswahl spielt auch im Kontext unseres Anspruches an eine nachhaltige Ausstellungsgestaltung eine große Rolle. Audio- und Sounddesign sind wichtige Instrumente der Szenografie. Wir integrieren Klänge und Musik, um die akustische Umgebung zu formen, emotionale Resonanzen zu erzeugen und die Gesamterfahrung zu vertiefen. Interaktive Technologien sind unverzichtbar für Besucheransprache und Barrierefreiheit. Durch den Einsatz von Touchscreens, Virtual Reality oder Augmented Reality schaffen wir immersive Erlebnisse für unterschiedliche Zielgruppen.
Architektur
Jeder unserer Szenografien geht die präzise Analyse des gegebenen Ausstellungsraums voran. Jeder Winkel, jede historische Schicht, jede Lichtnuance und architektonische Eigenheit des Museums oder Gebäudes wird sorgfältig betrachtet. Die Ausstellungsgestaltung entspringt dieser tiefen Verbindung mit der Architektur, denn Szenografie ist keine bloße Füllung des Raums, sondern eine organische Interpretation seiner Struktur. Der Raum wird nicht nur genutzt, sondern ein Dialog entsteht. Wir arbeiten mit dem Raum und nicht gegen ihn.
Unser Team schafft immersive Erlebniswelten, in denen die Grenzen zwischen Architektur und Ausstellungsinhalt verschwimmen. Wir verstehen Szenografie als subtile Kunst der Raumaneignung, die Besuchende in eine einzigartige Verbindung von Architektur und Kunst eintauchen lässt. Dabei ist das körperliche Erleben einer Ausstellung essentiell, die Wegeführung und die intuitive Erfahrung, die ohne Text gemacht wird. Jede Ausstellung ist anders, neu und überraschend, sie entsteht aus dem groben Konzept und wird durch ein Team ausgebildeter Architekt*innen und Innenarchitekt*innen bis zu Vitrinendetails kohärent mit 3D-Tools entwickelt.
Grafik
Die Grafik, in einem Team von Spezialist*innen erarbeitet, wird auf der gesamten Skala des Ausstellungsdesigns wirksam. Grafik schafft Orientierung durch Raumtexte, Schlüsselmotive und ein klassisches Leitsystem mit Wegmarken und Piktogrammen. Im chezweitz steht Orientierung und visuelle Identität gleichermaßen im Fokus, um eine durchgängige, ästhetische Verbindung zwischen physischem und virtuellem Raum zu schaffen. Informationsvermittlung findet mittels grafischer Systematisierung der Inhalte statt. Auf der einen Seite fördert eine standardisierte, sachliche Grafik den Informationsfluss, auf der anderen verleiht aber eine künstlerische Grafik der übergeordneten Storyline Leben. Beides braucht eine gelungene Szenografie. Grafische Exponate wiederum, von Illustrationen bis Infografiken, füllen den Raum zwischen didaktischer und künstlerischer Vermittlung. Und auch Virtueller Raum wird immer häufiger in physische Ausstellungen integriert, wobei hier das grafische Interface dabei die Rolle des „Sesam-öffne-dich“ hat.
Medien
Insgesamt denken wir die verschiedenen Medien nicht nur als interaktiv-visuelle Vermittlungswerkzeuge, sondern auch als aktive Gestaltungselemente im Raum. Multidimensionale Medienlandschaften ermöglichen es zwar, narrative Strukturen zu vertiefen, aber sie prägen und strukturieren den Raum und bieten den Besuchenden ein intensives Eintauchen in die Ausstellungsinhalte. Bei chezweitz werden Medien als eigenständige künstlerische Ausdrucksformen betrachtet, die auch emotionale und interaktive Verbindungen schaffen können oder bewusst trocken auch als Archiv oder Forschungsmittel ausgebaut sind. Im Netzwerk von chezweitz sind daher erstklassige Videoartisten, Medienplaner, aber auch Medienszenografen als langjährige Partner eingebunden.
Experiment
cheweitz versteht sich von Beginn an als ein lernendes System. Wir mischen die klassischen Mittel der Szenografie, Grafik und Architektur immer wieder mit neuesten, aber auch etablierten Medien. Wir inkorporieren künstlerische Installationen und experimentelle Forschungen ebenso, wie wir die Lichtregie einer Ausstellung, die Konstruktion von Vitrinen oder auch die Konzeption von klassischen Hängungen beherrschen.
Uns interessiert es, jede Aufgabe dahingehend zu befragen, was sie uns Neues in den Werkzeugkasten legt, deshalb ist das Experiment ein langjähriges Teammitglied. Da traditionelle szenografische Werkzeuge oft nicht für komplexe Vorhaben ausreichen, nehmen wir gerne die Herausforderung an, immer wieder Objekte, Vermittlungsformen, Materialien und Techniken neu zu kontextualisieren, sodass außergewöhnliche Ausstellungserlebnisse entstehen können.