chezweitz museale und urbane Szenografie

GOLEM

GOLEM

Der Golem kommt

Jüdisches Museum Berlin
23.09.2016 – 29.11.2017

Homunkuli, Cyborgs oder Androide – sie sind faszinierende und unheim­liche Wesen aus des Men­schen Hand. Wie der Golem! Die Son­der­ausstel­lung des Jüdis­chen Muse­ums Berlin präsen­tierte diesen Unfer­ti­gen von sein­er Erschaf­fung aus einem Rit­u­al der jüdis­chen Mys­tik bis hin zum pop­ulären Erzählstoff im Film oder dessen Fortschrei­bung in kün­st­lerischen und dig­i­tal­en Wel­ten. Ein Wesen, geformt aus unbelebter Materie wie Staub oder Erde, wird durch rit­uelle Beschwörung und hebräis­che Buch­stabenkom­bi­na­tio­nen zum Leben erweckt. Geschaf­fen von einem men­schlichen Schöpfer, wird der Golem zum Helfer, zum Gefährten oder zum Ret­ter ein­er jüdis­chen Gemeinde in Gefahr – solange er kon­trol­liert wird.

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Der Schüt­tkegel ist die selt­same Verbindung von Natur und Kul­tur, das eigen­willig­ste Resul­tat von rein­er Geome­trie in der erfahrbaren Natur. Deshalb ist der Aus­gangspunkt der Szenografie die Geome­trie des Erd­haufens, eben eines Schüt­tkegels, aus dem der Golem erschaf­fen wurde. Diese Geome­trie wird immer wieder vari­iert und schafft so in den einzel­nen Ausstel­lungskapiteln und Exponat­grup­pen jew­eils eigene Raumqual­itäten, die nicht ohne Grund an den expres­sion­is­tis­chen Film der 1920er Jahre erin­nert. So wer­den wun­der­schöne Golem-Lith­o­gra­phien von Hugo Stein­er-Pratt in einem an das Film­set Fritz Langs erin­nern­den Raum präsentiert.

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Wie die Schrift den Golem zum Leben erwachen lässt, tauchen die erläutern­den Texte an den Wän­den auf und ver­schwinden wieder. Mit­tels spezieller Beam­er-Tech­nik wird auch die Schrift zum Leben erweckt. In ein­er visuell-magis­chen Wun­derkam­mer greifen (mit­tels 3D-Brillen) die unter­schiedlichen Golem-Darstel­lun­gen in den Raum der Besucher. 

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Die eigens für die Ausstel­lung entwick­elte Filmin­stal­la­tion über­führt die sat­ten Erd­far­ben der Szenografie in ein leuch­t­en­des Kraftzen­trum. Aus mehr als 50 Streifen der Filmgeschichte entste­ht auf ein­er dre­it­eili­gen Lein­wand ein visueller Essay zum The­ma Der Golem kommt“. Das The­ma wird ins­ge­samt durch die Kun­st­geschichte ver­fol­gt und präsen­tiert ein­drucksvolle Werke und Instal­la­tio­nen aus der zeit­genös­sis­chen Kun­st. In dem einzig durch Tages­licht erhell­ten Raum wer­den die pop­kul­turellen Adap­tio­nen (Com­ic, Ani­ma­tion und Com­put­er­spiele) des Golem-The­mas in einem immer noch durch die Schüt­tkegel­ge­ome­trie geprägten Raum mit­tels Tablet den Besuch­ern zugänglich gemacht.

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Szenografie
chezweitz GmbH Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz mit
Julia Volkmar (Art Direktorin), Ines Linder (Projektleitung), Hans Hagemeister, Fin Morten Ohlsen, Sandra Weber
Direktor, Stiftung Jüdisches Museum Berlin
Prof. Dr. Peter Schäfer
Geschäftsführender Direktor Jüdisches Museum Berlin (JMB)
Martin Michaelis
Programmdirektorin JMB
Cilly Kugelmann
Kuratorinnen, JMB
Emily D. Bilski und Martina Lüdicke
Kuratorische Assistenz, JMB
Anna-Carolin Augustin
Leiter Wechselausstellung, JMB
Gregor H. Lersch
Videoinstallation
AE/MAETH 3-Kanal-Videoinstallation von Stefan Hurtig und Detlef Weitz, basierend auf Filmzitaten aus rund 60 Spielfilmen
Programmierung Comic-Station
17k, Stuttgart
Ausstellungsbau
Bel-Tec, Berlin
Ausstellungslicht
Paul Göschel, Dresden
Medieneinrichtung
GATE Veranstaltungstechnik, Berlin
Grafikproduktion
PPS. Imaging, Dresden
Fotos
Jüdisches Museum Berlin, Yves Sucksdorff, Ladislav Zajac