Wien. Meine Geschichte
Wien. Meine Geschichte
Die Dauerausstellung des Wien Museums
Im Dezember 2023 eröffnete feierlich die neue Dauerausstellung „Wien. Meine Geschichte“, die auf 3.300 qm über drei Etagen mit 1.700 Objekte die Geschichte der Stadt neu erzählt. Das Herzstück der Ausstellung ist die Transformation der inneren Halle zu einem multiperspektivischen Raumkunstwerk. Durch eine einschneidende szenografische Installation werden die Fassaden von Härtel und der Umbau des Hochbaubüros Winkler + Ruck mit Certov Architekten in eine neue Bedeutungsdimension überführt. Wir haben den ursprünglichen Entwurf hinterfragt und gestalteten die räumlichen und visuellen Zusammenhänge zwischen Erdgeschoss und dem neuen Flaniergeschoss auf Höhe des ersten Geschosses in der Halle radikal neu. Ein komplexes Gefüge aus Öffnungen und Blickachsen verknüpft jetzt die außergewöhnlich installierten Großobjekte der Sammlung mit der Geschichte der Metropole, ohne dass dabei didaktisches Beiwerk notwendig ist. Diese Gesamtkunstwerk-Szenografie macht sinnlich erlebbar, worum es bei Aussage des Ausstellungshauses geht.
Mutig werden die Figuren des Donnerbrunnens aus ihrer Konfiguration befreit, um ihre Anmut und die einzigartige Qualität der bildhauerischen Arbeit über die Öffnungen hinweg erlebbar zu machen. Bereits im Erdgeschoss begegnen den Besucher:innen die Körper, ihre außergewöhnlichen Haltungen und der schwebende Fisch unter Neptuns Waffe. Die Bodenöffnung über den mittelalterlichen Domskulpturen gibt den Blick auf das große Stephansdommodell frei, das nun auch von innen mittels einer VR-Station in einer idealisierten gotischen Form erlebt werden kann. Auf Hallenniveau erlebt man den Dom leicht abgesenkt zwischen den beiden Geschossen in einem eigenen, offenen Raumplateau, das zum Verweilen einlädt, ohne die Halle zu dominieren.
Alle Objekte in diesem originären Wienraum tragen eine politische Dimension in sich. Die am Treppenlauf vorbeirauschende Lueger Kutsche, das majestätische Waldheim-Pferd und der ehemalige Südbahnhofsschriftzug zeugen vom steten Wandel, von politischen Kräften und Zerwürfnissen sowie von der heiteren Pracht und Lebensfreude Wiens. Um dieses Zentrum gruppieren sich die chronologisch angeordneten Räume, die in typischer chezweitz-Sprache als eigenständige Raumszenografien gestaltet sind. Jeder Raum erzählt seine eigene Geschichte und führt die Besuchenden auf eine faszinierende Reise durch die vielschichtige Vergangenheit Wiens.
→ www.wienmuseum.at
chezweitz GmbH, museale und urbane Szenografie, Berlin
Dr. Sonja Beeck, Detlef Daiber-Weitz
Holger Büttner, Hans Hagemeister, Kira Soltani Schirazi, Lena Wigger, Johannes Bögle, Ayham Omarin, Meike Schröder, Theresa Krüger
Wir danken unseren Medienpartnern SCHNELLE BUNTE BILDER – Huber Pohle Timpernagel GbR und Christian Hergarten für die gute Zusammenarbeit in der Entwurfsphase
Wien Museum / Lisa Rastl