chezweitz museale und urbane Szenografie

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz

Maschinen – Lernen – Menschheitsträume

Deutsches Hygiene-Museum, Dresden
06.11.2021 – 28.08.2022

Muse­ale Begeg­nun­gen mit dem Phänomen der KI – so lautet das Ausstel­lungsnar­ra­tiv der neuen Son­der­ausstel­lung Kün­stliche Intel­li­genz – Maschi­nen ler­nen Men­schheit­sträume“ im Deutschen Hygiene-Muse­um in Dres­den, das sich den Möglichkeit­en, aber auch Gefahren kün­stlich­er Intel­li­genz wid­met. In fünf Ausstel­lungskapiteln ler­nen Besuch­er die Kul­turgeschichte und den aktuellen Entwick­lungs­stand der KI ken­nen. Sowohl wis­senschaftliche und kul­turhis­torische Exponate, Audio und Video, als auch zeit­genös­sis­che Kunst­werke ver­suchen, die unter­schiedlichen Schicht­en von KI, von Träu­men der Ver­gan­gen­heit, über gegen­wär­tige Diskurse bis hin zu ein­er möglichen Zukun­ft zu ergründen.

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Muster der KI-Geschichte – Träume
Den Auf­takt der Ausstel­lung macht ein gerichteter Pro­log aus zwei medi­al­isierten The­ater­vorhän­gen. Diese wer­den von ein­er Video-Ani­ma­tion aus his­torischem Bild­ma­te­r­i­al bespielt. Schlaglichter aus der Ideengeschichte von KI wer­den in illu­minierten Sock­eln vor die Lein­wand platziert und kop­peln sich mit der Videoan­i­ma­tion. Warme Licht­far­ben ver­stärken den Möglichkeit­sraum, in dem die Gedanken der ersten The­o­retik­er erleb­bar werden.

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Train­ingsraum – Im kün­stlichen Neu­ronalen Netz
Kün­stliche Sys­teme ler­nen schnell und effizient, indem sie aus präg­nan­ten Beispie­len und auffind­baren Mustern prak­tik­able Regelmäßigkeit­en ableit­en. Wie KIs sich selb­st trainieren, ler­nen Besuch­er im sog. Train­ingsraum. Sie wer­den dabei selb­st zum ler­nen­den Sys­tem, indem sie ein imma­terielles, kün­st­lerisches, neu­ronales Netz betreten, das den Raum zu einem ein­ma­li­gen szenografis­chen Erleb­nis wer­den lässt. Durch seine net­zar­tige Lichtar­chitek­tur wirkt der Ausstel­lun­graum end­los und immateriell.

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Unsere Gegen­wart mit KI — Smartlive
Schon längst ist unser All­t­ag von ihr durch­woben: wir arbeit­en mit KI, wir wohnen mit KI, wir machen Kun­st mit KI. Hat sich der Traum von kün­stlich­er Intel­li­genz also schon erfüllt? chezweitz entwirft ein raum­großes, schneeweißes Stadt­mod­ell aus kon­struk­tiv­en Häusern mit far­big leuch­t­en­den Fas­saden. Dadurch entste­ht ein Par­cours aus the­ma­tis­chen Grup­pen, die Durch­dringun­gen unseres All­t­ages mit KI für die Besuch­er erfahrbar und befrag­bar machen. Den dun­klen Wegen ent­lang der The­men­häuser stellen Gebäude die Chan­cen und Gefahren wie Fortschritt oder Manip­u­la­tion durch und mit KI in ihren Fas­saden dar.

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Glob­ale Infra­struk­tur der KI – Traum­FAB­RIKEN
Trotz sein­er Imma­te­ri­al­ität ist KI keineswegs unverort­bar oder unsicht­bar. Im 21. Jahrhun­dert entste­hen weltweit riesige Rechen­zen­tren, die unvorstell­bare Daten­men­gen gener­ieren und eine glob­ale Indus­trie for­men. Um die Banal­ität dieser Volu­mi­na erleb­bar zu machen, betritt der Besuch­er einen hor­i­zon­tal gerichteten met­allisch harten Raum, der mit kaltem, indus­triellem Licht wirkt. End­los gerei­hte Regal­struk­turen bieten einen abstrak­ten Blick in die realen, bru­tal­en und energiefressenden Arbeits- und Fab­rika­tion­swel­ten. In das architek­tonis­che Sys­tem inte­gri­erte inter­ak­tive Medi­en­sta­tio­nen erzählen von der harten“ Seite der KI, die sich hier, ent­ge­gen des grü­nen“ Images, von ihrer unökol­o­gis­chen Seite zeigt.

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Re-Visio­nen KI – Öffentlichkeit und Ver­ant­wor­tung 
Wie gehen wir in Zukun­ft mit kün­stlich­er Intel­li­genz um?“ ist die Frage, die der finale Raum Re-Visio­nen stellt. Müssen wir KIs bald ein­gren­zen, damit sie uns nicht gefährlich wer­den? Im ambiva­len­ten Licht der blauen Stunde bilden drei große geschlossene, weiße Häuser einen Wech­sel aus öffentlichem Raum für den Diskurs und klas­sis­chen White Cubes für die Instal­la­tio­nen des Kollek­tivs Tac­ti­cal Tech. Die Szenografie regt zum disku­tieren an, nicht nur unter den Besuch­ern, son­dern auch mit den hier aus­gestell­ten Exponaten.

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Szenografie
chezweitz GmbH, museale und urbane Szenografie, Berlin
Dr. Sonja Beeck, Detlef Weitz,
Jan Stauf, Morten Ohlsen, Katerina Vraga
Ausstellungsgrafik
chezweitz GmbH, Jaroslav Toussaint, Johannes Bögle, Elias Eichhorn
Direktor DHMD
Prof. Klaus Vogel
Ausstellungsleitung
Dr. Doreen Hartmann, Gisela Staupe
Projektleitung und Kuratorin DHMD
Yasemin Keskintepe
Kuratorisch-wissenschaftliche Mitarbeit
Dr. Anke Woschech, Bettina Beer, Anna Kühn, Clarissa Lütz
Konzeptionelle Mitwirkung
Detlef Weitz, chezweitz GmbH
Ars Electronica, Linz/Österreich
Medienplanung
schnellebuntebilder, Berlin
Studio Bosco, Leipzig
Ausstellungsbau
Werkstätten des DHMD unter der Leitung von Michal Tomaszewski, Büchner Möbel GmbH, Innenausbau Aulhorn GmbH & Co. KG, Raumausstatter Meister Arndt, Malerbrtrieb Canaletto Ronny Kühn
Medien- und Ausstellungstechnik
Kay Jansen
Lichttechnik
Paul Göschel, Dresden
Umsetzung Ausstellungsgrafik
Grafikwerkstatt des DHMD
Grafikproduktion
Pigmentpool Sachsen GmbH, Dresden
PPS Imaging GmbH
Objekteinrichtung
A-Team Dresden
Fotos
Oliver Killig, Juliane Eirich