chezweitz museale und urbane Szenografie

Krieg und Propaganda

Krieg und Propaganda.
Mobilmachung der Bilder

Mobilmachung der Bilder

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
20.6. – 2.11.2014

chezweitz hat sich mit der szenografis­chen Gestal­tung der beein­druck­end kuratierten Ausstel­lung Krieg und Pro­pa­gan­da 1418 Mobil­machung der Bilder“ einem außergewöhn­lichen Aspekt des sich 2014 zum 100. Mal jähren­den Ersten Weltkrieges gewid­met: Der in alle Lebens­bere­iche ein­drin­gen­den und die Men­schen auf sub­tile Weise bee­in­flussenden Kriegspropaganda. 

Das aus zeit­genös­sis­chen Pro­pa­gan­da­ma­te­ri­alien von chezweitz entwick­elte CI greift die plaka­tiv­en, sub­ver­siv bee­in­flussenden Botschaften, denen die Men­schen zwis­chen 1914 und 1918 aus­ge­set­zt waren, eben­so auf, wie die Gestal­tung der Fly­er und des Begleitkataloges. 

Damals — wie heute — wur­den alle tech­nol­o­gis­chen Möglichkeit­en genutzt, um die öffentliche Mei­n­ung zu bee­in­flussen, was sich in den ver­schiede­nen medi­alen Erschei­n­ungs­for­men wider­spiegelt, mit denen chezweitz die The­men der einzel­nen Räume darstellt und durch spez­i­fis­che Rau­mod­elle unter­stre­icht: Kräftige Rot­töne, auf denen im ersten Ausstel­lungsraum Plakate präsen­tiert wer­den, kon­fron­tieren den Besuch­er direkt mit der unge­heuren Kraft der Kriegspro­pa­gan­da, erst auf den zweit­en Blick wird der Dia­log sicht­bar, in den die pro­vokan­ten Aus­sagen über die Sich­tach­sen treten. Im Gegen­satz dazu ste­ht in den fol­gen­den Räu­men das häus­liche Ambi­ente der Heimat­front“, die ein Haup­tadres­sat der Pro­pa­gan­da war. Visuell wie akustisch bedrohlich nahe kom­men die Besuch­er dem Kriegss­chau­platz in der fol­gen­den großen Film­land­schaft. Audion­is­chen mit Auszü­gen aus Front­briefen und Tage­büch­ern kom­plet­tieren diesen gestal­teten Gefahrraum, der durch an Cam­ou­fla­gen erin­nernde Ele­mente ein­drück­lich struk­turi­ert wird.

Im abschließen­den Erin­nerungsraum wer­den per­sön­liche Gegen­stände und Geschicht­en von Ham­burg­er Bürg­ern tem­porär muse­al­isiert. Alle Exponate sind im Zuge eines öffentlichen Aufrufs in dieses Samm­lung gekom­men und sind aufwendig für die Präsen­ta­tion aufgear­beit­et wor­den, so dass durch Inter­views, Hin­ter­grundgeschicht­en und dig­i­tale Aufar­beitung Ein­blicke in ganz pri­vate Über­liefer­un­gen von Weltkriegsresiduen möglich wer­den. Das aus zeit­genös­sis­chen Pro­pa­gan­da­ma­te­ri­alien entwick­elte CI greift die plaka­tiv­en, sub­ver­siv bee­in­flussenden Botschaften, denen die Men­schen zwis­chen 1914 und 1918 aus­ge­set­zt waren, eben­so auf, wie die Gestal­tung der Fly­er und des Begleitkat­a­loges. Drin­gende Infor­ma­tio­nen, bedür­fen der drin­gen­den Ver­bre­itung, so dass ein kreativ­er“ Umgang mit Medi­en und deren auss­chöpfende Nutzung im Krieg nicht aus­bleibt. Deshalb wur­den auch Handzettel, die einzelne Aspek­te der Pro­pa­gan­da mit­tels Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen erläutern, Biografien wesentlich­er Pro­tag­o­nis­ten dar­legen oder Kochrezepte der Kriegszeit wieder­aufwär­men und an den einzel­nen Sta­tio­nen bzw. Kapiteln der Ausstel­lung für die Besuchen­den zum Mit­nehmen bere­it liegen, als Medi­um in die Ausstel­lung involviert.

Der Kat­a­log zur Ausstel­lung ist im Sep­tem­ber 2014 in die Auswahl Sach­büch­er des Monats” vom NDR und der Süd­deutschen Zeitung gewählt worden.

Krieg und Propaganda 14/18

Mobilmachung der Bilder Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg 20.06.-02.11.2014

Szenografie

chezweitz GmbH, Detlef Weitz und Sonja Beeck mit Hans Hagemeister (Architektur) und Tobias Trost (Grafik) sowie Jan Grygoriew, Jessika Strzys, Johannes Bögle, Laura Stolte

Audio- und Medientechnik

Eidotech GmbH

Projektkoordination

Luisa Krüger, Hans Hagemeister

Ausstellungsbau

Hertzer GmbH

Grafikproduktion

PPS Imaging GmbH

Fotos

Martin Luther

Video

Martin Luther