chezweitz museale und urbane Szenografie

Prélude Sensuél.
Station to Station

Prélude Sensuél. Station to Station

Daniel Kühnel – Intendant der Hamburger Symphoniker & Deutsche Bahn
1.9. – 15.10.2023

Gus­tav Mahler kom­ponierte das Das Lied von der Erde’ im Som­mer 1908. Nach ein­er erfol­gre­ichen ersten Sai­son an der New York­er Met­ro­pol­i­tan Opera war er nach Deutsch­land zurück­gekehrt und hat­te ein Jahr voller schmerzhafter Schick­salss­chläge hin­ter sich. Unter anderem wurde ihm eine schwere Herzkrankheit diag­nos­tiziert, an der er einige Jahre später ver­starb. Mahlers Werk Das Lied von der Erde’ kann daher als Alle­gorie für die Vergänglichkeit des Lebens und das Ver­schmelzen mit dem Unendlichen inter­pretiert werden. 

Gus­tav Mahlers Stück wurde im Rah­men des langfristi­gen Pro­jek­tes Sta­tion to Sta­tion“ der Deutschen Bahn in sechs Bahn­höfen neu inter­pretiert. Unser Werk Prélude Sen­suél ist eine kün­st­lerisch-holo­grafis­che Inter­ven­tion, die Mahlers Musik in ein visuelles Erleben über­set­zt. Für jew­eils zwei Wochen wur­den die Hallen der Bahn­höfe an sechs aus­gewählten Bahn­höfen in Deutsch­land – Old­en­burg, Hamm, Halle, Weimar, Hei­del­berg und Freiburg atmo­sphärisch dicht durch rau­mumspan­nende, visuelle Instal­la­tio­nen aufgeladen.

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In Kol­lab­o­ra­tion mit Daniel Küh­nel, Inten­dant der Ham­burg­er Sym­phoniker und der Kura­torin Dorothée Brill ent­stand die Videoar­beit von Detlef Weitz und dem Videokün­stler Ste­fan Hur­tig. Die in den Hallen imple­men­tierte Videoar­beit ver­wan­delt die Bahn­höfe als Tran­sit-Räume par excel­lence in Orte des aufmerk­samen Innehal­tens. Die Instal­la­tio­nen sind indi­vidu­ell für die jew­eili­gen Sta­tio­nen und die ihnen zuge­ord­neten Sätze aus dem Lieder-Zyk­lus ent­wor­fen. Wie aus dem Nichts erscheinen kräftig leuch­t­ende und zugle­ich flüchtig-zarte, bewegte Bilder. Holo­grafisch scheinen sie frei im Raum zu schweben, messen rhyth­misch ver­set­zt die Wan­del­hallen aus. In Dauer und Inten­sität fol­gen die Loops der Dra­maturgie von Mahlers Musik. Grund­mo­tiv ist eine abstrak­te Visu­al­isierung der Klang­in­ten­sität, beige­ord­net sind freie Assozi­a­tio­nen zu den Motive in Mahlers großem Werk: über die Schön­heit der Schöp­fung und über Schmerz, Trotz und Trauer, uneins mit ihr zu sein. Frag­menten der Lied­texte und Stim­mungen über­tra­gen sich in einen Bildessay, in dem Natur- und Kör­per­bilder – Pflanzen, Insek­ten, Meeres­be­wohn­er, Glieder und Gesichter – auf­scheinen und sich wieder ver­wan­deln, zer­fall­en und sich wieder neu zusam­menset­zen in ein­er per­ma­nen­ten, dicht ges­timmten Trans­for­ma­tion. In diese Bild­poe­sie von gewis­ser­maßen uni­versellem For­mat wird his­torisches Foto­ma­te­r­i­al einge­woben, wodurch Kor­re­spon­den­zen zu unser­er geschichtlichen Erfahrung und den konkreten Orten möglich werden. 

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Die Bild­loops wer­den durch Holocir­cles“ zur Erschei­n­ung gebracht. Es han­delt sich um 3D-Holo­gramm-Pro­jek­toren, die der Funk­tion­sweise von Ven­ti­la­toren ähn­lich sind. Wir kooperieren mit EIDOTECH, deren medi­en­tech­nol­o­gis­che Kom­pe­tenz dafür sorgt, dass die Bild­fol­gen rei­bungs­los und wie von Zauber­hand kör­per­los schwebend in den Raum geheftet werden. 

Die erste Instal­la­tion startete am 01.09.2023 in Old­en­burg. Jede Sta­tion endete schließlich mit einem ful­mi­nan­ten Konz­ert eines sech­sköp­fi­gen Jazz-Ensem­ble sowie zwei Spoken-Word-Artists.

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Konzept & Künstlerische Gestaltung
Detlef Daiber-Weitz mit Videokünstler Stefan Hurtig
chezweitz GmbH, museale und urbane Szenografie, Berlin
Dr. Sonja Beeck, Detlef Daiber-Weitz
mit Dr. Martin Peschken (kuratorische Beratung)
Carlotta Markötter
Animationsteam
Stefan Hurtig, Florian Schurz, Norman Wassmuth
Projektleitung
Lars Weitemeier
Auftraggeber:in
Intendant Hamburger Symphoniker/Kriterion Art Productions GmbH
Prof. Daniel Kühnel
in Kooperation mit der Deutschen Bahn
Jan Hamann (Projektleitung)
Kuratorin
Dr. Dorothée Brill
Medientechnik
Eidotech GmbH, Berlin
Fotos/Video
Stefan Hurtig