chezweitz museale und urbane Szenografie

Versuchsstätte Bauhaus

Versuchsstätte Bauhaus. Die Sammlung

Sammlungspräsentation Bauhaus Museum Dessau
Seit dem 8. September 2019

Im Jan­u­ar 2018 begin­nt chezweitz zusam­men mit den Kurator*innen und Projekt-Partner*innen mit der Konzep­tion der neuen Samm­lung­spräsen­ta­tion für das Bauhaus Muse­um Dessau. Nun erre­icht das Bauhaus-Jahr 2019 mit der Eröff­nung für uns seinen Höhep­unkt. Ver­suchsstätte Bauhaus“ ist der par­a­dig­ma­tis­che Titel der Ausstel­lung, die vor allem den Geist der Bil­dungsstätte und eines Exper­i­men­tier­raums sub­sum­iert, der weltweit Ein­fluss auf alle Gebi­eten der freien und ange­wandten Kun­st und Architek­tur nahm und nimmt.

Der Weg zur Gestal­tung dieser wichti­gen Expo­si­tion begann mit der großen Frage, die sich chezweitz und das Kurator*innen-Team um Regi­na Bit­tner und Dorothée Brill stell­ten: Wie kann man den Geist des Exper­i­men­tierens in ein­er Ausstel­lung lebendig in Szene setzen?

Bere­its im Nor­draum zeigt sich die Radikalität der Bauhau­s­ex­per­i­mente mit großer Kraft. Ein schweben­der Denk- und Exper­i­ment-Raum aus leicht­en, geschichteten Mem­bra­nen und durch­läs­si­gen Lochblechen birgt die exper­i­mentellen Objek­te und Fragestel­lun­gen des Bauhaus­es bei sein­er Eröff­nung 1926 in Dessau. Die Szenografie ent­lockt den Exponat­en erneut Zauber und Irri­ta­tion des Neuar­ti­gen und kon­trastiert diese im Kon­text der häu­fig öffentlich dif­famieren­den Äußerun­gen und Widerstände.

In der Zen­tralen Ausstel­lung­shalle begeg­net uns ein ein­ma­liges, kura­torisch-gestal­ter­isches Trip­ty­chon: Schule – Lehrer/​Schüler – Fab­rik. 
Den Zen­traler Kör­p­er bildet hier die Hor­i­zont Fab­rik“, eine leuch­t­end far­bige, mod­u­lare Struk­tur, die als zen­trale Achse mit großer skulp­turaler Kraft die 50 m lange Black­box des Muse­ums in das Kraft­feld der Dessauer Schule trans­formiert. Das vor der Wand schwebende, weiße Grund­la­gen­band span­nt das Feld der wech­sel­seit­i­gen Beziehun­gen von Lehrern, Schülern und Schule im Raum auf. Die dial­o­gisch konzip­ierten Lehrer-Schüler-Tis­che rhyth­misieren den Raum zwis­chen Grund­la­gen und Hor­i­zont Fab­rik. Auch auf ihren fein gestal­teten Dis­plays zeigt sich die beson­dere Qual­ität der Dessauer Samm­lung, die in großer Vielfalt für die Besuch­er aus­ge­bre­it­et wird. Das Leben und Wirken inner­halb der Dessauer Schule wir in diesem Dreik­lang ein­drück­lich erlebbar.

Der abschließende Südraum des Muse­ums stellt den Samm­lungsankauf von 1976 ins räum­liche kura­torische Zen­trum. Ein Raumvol­u­men aus trans­par­enten far­bigen Wän­den eröffnet den Blick der Besucher*in auf schlanke, zwis­chen Boden und Decke ges­pan­nte weiße Wand­ste­len, die jenen Ankauf ausstellen und den Schritt in die Dessauer Muse­al­isierung des Bauhaus­es verdeut­lichen. Ent­lang der far­big fil­tern­den Wände erlebt der/​die Besucher*in die aktive Rezep­tion­s­geschichte und Ver­net­zung der Bauhäusler bis in die heutige Zeit. Die Fil­ter wer­den zum Sinnbild für die unter­schiedlichen, zeitlich gebun­de­nen Blicke auf das Bauhaus.


DAS BAUHAUS MUSE­UM DESSAU WIRD MUSE­UM DES JAHRES 2020

wir freuen uns sehr, dass das Bauhaus Muse­um in Dessau mit der von uns gestal­teten Samm­lung­spräsen­ta­tion von dem AICA Deutsch­land e.V. (Asso­ci­a­tion Inter­na­tionale des Cri­tiques d’Art) und seinen Kun­stkri­tik­ern zum Muse­um des Jahres 2020 gekürt wor­den ist. Und es ehrt uns über die Maßen, dass wir als Szenografiebüro ein entschei­den­der Teil dieses ein­ma­li­gen Pro­jek­tes und seines Erfolges sein dür­fen.
Die Jury begrün­det ihre Entschei­dung neben der kul­turellen Wieder­bele­bung“ der im 2. Weltkrieg stark zer­störten Innen­stadt vor allem auch mit der neuar­ti­gen Ausstel­lungskonzep­tion. Nicht allein die bekan­nten Bauhaus-Iko­nen wer­den erneut in das Zen­trum gestellt, son­dern die Genese der Idee des Bauhaus­es rückt in den Vorder­grund. Sie wird unter anderem anhand des Ver­hält­niss­es zwis­chen Lehrer und Schüler gezeigt und somit der Schul- und Lehrcharak­ter des Bauhaus­es betont, in dem die kreative Kraft des Schaf­fens lag. Die Arbeit­en der Studieren­den geben den Blick frei auf das intellek­tuelle Innen­leben und die handw­erk­liche Vielfalt der Hochschule. Ver­suchsstätte Bauhaus. Die Samm­lung als Titel der muse­alen Dauer­ausstel­lung bringt dies auf den Punkt“, heißt es in der Mit­teilung der Jury. 

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Szenografie
chezweitz GmbH, Berlin
Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz mit Ines Linder, Alexander Butz, Hans Hagemeister, Johannes Bögle, Anja Rausch, Christoph Bruns, Anais Ourtuquin
Direktorin und Vorstand
Dr. Claudia Perren
Projektkoordination
Clarissa Seidel
Kurator*innen
Dr. Regina Bittner
Dr. Dorothée Brill
Wolfgang Thöner
Sammlungsarchiv
Lutz Schöbe
Dr. Silvia Ziegner
Christin Irrgang
Rüdiger Messerschmi
Lichtplanung
ENVUE HOMBURG LICHT GmbH, Berlin
Medienplanung
Rolf Schmidt, Berlin
Fotos
Alexander Butz, chezweitz