Werkstatt ­ Exilmuseum

Schon im Treppenhaus begegnet uns das Thema: Hier wird der „Weg des Exils“ – das prägnante Narrativ des künftigen Museums – von chezweitz und SCHNELLE BUNTE BILDER in eine markanten Lichtinstallation mit subtiler Soundbegleitung transformiert. Die Bewegung im Haus wird zum eindrücklich körperlichen und doch abstrakten Farb-Raumerlebnis. Auch Elemente wie die Flip-Dots, die man von Anzeigetafeln alter Bahnhöfe und Flughäfen kennt, erzeugen die Atmosphäre des Transits, des Reisens und der Bewegung.

Das Haus dient aber auch in den nächsten Jahren dem „Making-off“ des neuen Museums als ein Ort des Erprobens und zugleich Werkstatt, Denkraum und Präsentationsfläche zur Entwicklung des künftigen Museumsformats und seines kuratorischen Konzepts. In experimenteller Atmosphäre laden die Räume zu Workshops und Dialogen ein. Die neue Werkstatt Exilmuseum stellt mit ihren vielen partizipativen Angeboten und Formaten die beste Möglichkeit dar, solch einen zukunftweisenden Ort wie das Exilmuseum vorzubereiten und laden alle ein, diesen aktiv mitzugestalten! Auch hier: Besuch lohnt!

Am 25. und 26. März 2023 fand das große Auftaktwochenende der Werkstatt Exilmuseum in der Berliner Fasanenstraße 24 statt. Zusammen mit dem Team der Stiftung Exilmuseum und unserem langjährigen Medienpartner SCHNELLE BUNTE BILDER haben wir das ehemalige Käthe-Kollwitz-Museum neu programmiert. Jetzt wird es zu einer Werkstatt und Interimsstandort für das künftige Exilmuseums. 
Das Thema Exil war naturgemäß an diesen beiden Tagen allgegenwärtig. Die Eröffnungsveranstaltung erfuhr prominente Unterstützung aus Film, Theater und Literatur. Mit Theaterperformances, Filmvorführungen, Lesungen, Talks, Führungen durch das Haus und Kurz-Workshops wurde das Haus lebendig. Es ludt die Besuchenden ein, in den aktiven Austausch mit dem umfangreichen Thema Exil zu treten und zum Entstehen der noch fiktiven Räume des Museums Ideen und persönliche Geschichten beizutragen.
Als szenografische Leitidee wählten wir das Motiv des Transitorischen, das sich durch alle Etagen mit jeweils einer eigenen Gestaltungssprache zieht. 

Nicht nur für Herta Müller, prominenteste Unterstützerin des Projekts, steht der Transit – dieser Ort des Übergangs, ohne Anfang und Ende – für das Schicksal der Millionen von Exilant*innen auf diesem Planeten.