chezweitz museale und urbane Szenografie

Zwischen Tod und Freiheit

Zwischen Tod und Freiheit – Eine Hör­Installation

Eine Hör-Installation

Gedenkstätte Sachsenhausen, Oranienburg
Seit dem 18.5.2015

Ein von einem sil­ber­nen Streif durch­zo­gen­er Ficht­en­wald, als wären die Baum­grup­pen von Licht durch­schnit­ten … zwis­chen den märkischen Ficht­en hört man ver­bor­gene Stim­men, die von Leid, Angst und Hoff­nung erzählen. 
Die Hör-Instal­la­tion in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen in Oranien­burg ver­sam­melt an sechs ver­schiede­nen Boden­sta­tio­nen authen­tis­che Zeug­nisse von Häftlin­gen des Konzen­tra­tionslagers Sach­sen­hausen. Sie erzählen von den Tagen vor und während des Todes­marsches und der Befreiung im April/​Mai 1945

Seit Tagen das dumpfe Gefühl: Was braut sich da zusam­men? Abmarsch? Oder Liq­ui­dierung? Gas? Flam­men­wer­fer? Granat­en?“
Peter Heil­but, Häftling des Konzen­tra­tionslagers Sach­sen­hausen, am 20. April 1945.

His­torisch­er Hin­ter­grund
Im April 1945 war die deutsche Nieder­lage längst besiegelt, die Befreiung vom Nation­al­sozial­is­mus stand unmit­tel­bar bevor. Vor diesem Hin­ter­grund begann die SS damit, das Konzen­tra­tionslager Sach­sen­hausen aufzulösen. In der Nacht zum 21. April wur­den mehr als 33 000 Häftlinge, unter ihnen Frauen und Kinder, in Rich­tung Nord­west­en getrieben. Die meis­ten mussten ohne Trinkwass­er und Nahrung auskom­men– bei täglichen Fußmärschen von bis zu 40 km Länge. Zum großen Teil durch Hunger und Krankheit­en geschwächt, star­ben unter­wegs Hun­derte von ihnen oder wur­den von SS-Wach­män­nern ermordet. 

Je nach­dem, wo die Häftlings­grup­pen sich Anfang Mai 1945 befan­den, wur­den sie von sow­jetis­chen oder von amerikanis­chen Sol­dat­en befre­it. Für die meis­ten Über­leben­den endete der Todes­marsch im Raum Parchim – Lud­wigslust – Schw­erin zwis­chen dem 3. und 6. Mai 1945. Die in Sach­sen­hausen zurück gebliebe­nen Häftlinge, etwa 3000 Men­schen, waren bere­its am 22. April 1945 von sow­jetis­chen und pol­nis­chen Sol­dat­en befre­it worden.

Zwischen Tod und Freiheit

Überlebende des Konzentrationslagers Sachsenhausen berichten Eine Hör-Installation im Bereich der ehemaligen Kommandantur Gedenkstätte Sachsenhausen ab 18. Mai 2015

Szenografie

chezweitz GmbH Dr. Sonja Beeck und Detlef Weitz mit Julia Volkmar, Marianna Karakosta und Lisa Herbell

Kuratierung

Ursula Breymayer Dr. Bernd Ullrich

Dramaturgie und Regie

Patricia Schon

Sprecher

Friederike Kempter, Walter Alich, Ulf Schmitt, Ralph Gassmann, Laura Wilkinson

Übersetzung

Catherine Hales

Medientechnik

eidotech GmbH

Tonaufnahme

Küss mich Musik, Martin Freitag

Erdarbeiten

Caritas-Werkstatt St. Johannesberg, Oranienburg

Koordination

Agnes Ohm, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten