chezweitz museale und urbane Szenografie

Images of the Mind

Images of the Mind

Bildwelten des Geistes aus Kunst und Wissenschaft

Deutsches Hygiene-Museum, Dresden

Die Ausstel­lung Images of the Mind – Bild­wel­ten des Geistes in Wis­senschaft und Kun­st“ the­ma­tisierte den men­schlichen Geist als ein visuelles Phänomen von der Antike bis zur Gegen­wart. Unsere Vorstel­lun­gen des Geisti­gen sind heute mit­geprägt durch die com­put­er­gener­ierten Gehirn­bilder der Neu­rowis­senschaften. Was aber sagen sie über den Geist aus? Die Ausstel­lung nahm die Diskus­sion um die Aus­sagekraft wis­senschaftlich­er Visu­al­isierun­gen zum Anlass, die Rolle des Bildes für das Ver­ständ­nis der geisti­gen Fähigkeit­en vor einem weit­eren his­torischen Hor­i­zont von Wis­senschaft und Kun­st zu betra­cht­en. In ein­er Zusam­men­führung hochkarätiger Kunst­werke (Cranach, Rem­brandt etc.) und bedeu­ten­der Mod­elle und Visu­al­isierun­gen aus der Wis­senschafts­geschichte ent­stand eine inter­diszi­plinäre Schau von Bildern des Geistes. 

Für diese Ausstel­lung wurde das Büro chezweitz 2011 mit dem Tschechis­chen Muse­um­spreis Glo­ria Musaealis“ ausgezeichnet.

Wie präsen­tiert man das dif­fuse und kaum fass­bare Phänomen Geist? Die szenografis­che Grun­didee dieser Ausstel­lung bildete das Span­nungsmo­ment von Mate­ri­al­ität und Dema­te­ri­al­isierung. Waren die Gemälde und Exponate der ersten Räume auf transluzente Wände gehängt, die zwar licht­durch­läs­sig nicht aber durch­sichtig waren, so änderte sich die Mate­ri­al­ität der fol­gen­den Wände, von zunächst opak­en bis hin zu ganz und gar lich­tun­durch­läs­si­gen aber weißen Trägern. Der weiße, glänzende Boden und die Licht­führung waren dieser Idee der Evoka­tion des Imma­teriellen zuge­ord­net. Die Nav­i­ga­tion ergab sich durch eine dezente Licht­skala, die allen hell­weißen Räu­men eine zarte far­bliche Abstu­fung zuwies und die allein im let­zten, dun­klen Raum Meta­phern des Geistes“ in einem Schwarz-Weiß-Kon­trast ihren Abschluss fand. Auch die Wandbeschrif­tun­gen fol­gten dieser Idee und wur­den mit leichtem Abstand so auf die Wand ange­bracht, dass sie auf ihrem Schat­ten zu schweben schienen. 

Dass sich im Zusam­men­spiel von Kun­st und Wis­senschaft der Schleier des Nichtwissens langsam doch lüftet, wurde räum­lich im Ausstel­lung­steil Local­i­sa­tion of Mind“ über­set­zt. Betrat­en die Besuch­er zunächst ein hohes, her­metis­ches Kabi­nett, in dem erste mod­erne Kartierun­gen des Geistes zu sehen waren, ver­jüngte sich dieser Raum nach und nach durch immer niedrigere Wände und gewährte so langsam einen Überblick über die het­ero­gene Exponat­land­schaft. Unter anderem kor­re­spondierten nun Sig­mund Freuds Dia­gramme der Psy­che, Dar­gets Gedanken­fo­tografien und MRTs von Großhirn­rinden. Exponate wie Szenografie waren also Annäherungsver­suche an die Unfass­barkeit des Geistes. 

Images of the Mind

Bildwelten des Geistes aus Kunst und Wissenschaft

Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden

23.07.-30.10.2011

Mährische Galerie, Brünn/CZ

08.12.-18.03.2012

Kuratoren

Colleen M. Schmitz, Ladislav Kesner

Kuratorische Assistenz

Bettina Beer

Szenografie

chezweitz & roseapple, Detlef Weitz und Rose Epple mit Hans Hagemeister, Frank Zimmermann, Lena Panzlau

Produktionsleitung

Frank Zimmermann

Koordination

Luisa Krüger

Auszeichnung

Tschechischer Museumspreis GLORIA MUSAEALIS 2011

Leistung

Architektur LP 1-8, Ausstellungsgrafik, Medienarchitektur, Außendarstellung, Drucksachen, Buchgestaltung

Fotos

Volker Kreidler